Ickinger Konzertreihe:Urtexte und Newcomer

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Klassiker und Zeitgenössisches bei den "Meistersolisten im Isartal"

Klangwelt Klassik will das Publikum in diesem Jahr aufhorchen lassen, so kündigt es das Programm an. Der Verein, der die Kammermusikreihe "Meistersolisten im Isartal" etabliert hat, arbeitet künftig mit dem Musikverlag G. Henle zusammen, der sich selbst als "der" Urtextverlag beschreibt. Urtexte sind Ausgaben, die den unverfälschten, korrekten Notentext wiedergeben. "Der Leitgedanke ist ganz einfach und plausibel", so der Verlag. "Dem Musiker wird ein Notentext geboten, der einzig und allein dem Willen des Komponisten entspricht. Unverfälscht, also ohne sinnverfälschende Textänderungen des Herausgebers oder Verlags."

Klangwelt Klassik ist mit dem Armida Quartett, das am Samstag, 5. März, nach Icking kommt, Teil der Henle-Kampagne "Henle4Strings". Und zwar mit einer Kombination aus Live-Workshop "Quartet goes App" und Konzert. Geheimnisvoll heißt es dazu: "Details werden noch bekannt gegeben." Was gespielt wird, steht aber fest: Nach Mozarts Streichquartett Nr. 14 in G-Dur ist das Streichquartett Nr. 2 des zeitgenössischen serbischen Komponisten Marko Nikodijević zu hören, dann das Streichquartett Nr. 3 in B-Dur von Brahms.

Der Auftakt zur Klassik-Reihe ist bereits am zwölften Februar mit dem Trio Karénine, das in Icking Franz Schubert (Klaviertrio in B-Dur) und Antonín Dvořák (Klaviertrio in f-moll)

interpretiert. Das Notos Klavierquartett dürfte auch einem weniger klassikbegeisterten Publikum bekannt sein. Das Ensemble hat 2017 den Echo-Preis zurückgegeben, um ein politisches Zeichen zu setzen, da gleichzeitig die Rapper Farid Bang und Kollegah für ein Album ausgezeichnet wurden, das rassistische und antisemitische Zeilen enthielt. Bei Klangwelt Klassik tritt das Quartett mit Werken von Gustav Mahler, Béla Bartók und Johannes Brahms auf (21. Mai).

"Beeindruckende Gegenwartskompositionen" stehen nach der Sommerpause neben Altbekanntem auf dem Programm dreier Konzerte. Das junge Alinde Quartett spielt am 17. September neben Purcell und Schubert das Quartett "Fever Sketches" des vielfach ausgezeichneten deutschen Komponisten Stefan Johannes Hanke. Mit dessen Werk, so Klangwelt Klassik, setze sich das Alinde Quartett auseinander. Hanke war Stipendiat der Villa Massimo (2013) und der Cité Internationale des Arts Paris (2008/09); er arbeitet mit großen deutschen Opernhäusern zusammen.

Ein Werk des 2019 verstorbenen russischen Komponisten Gija Kantscheli steht im Mittelpunkt des Konzerts, welches das Acies Quartett am 15. Oktober in Icking gibt: "Night Prayers" für Streichquartett und Tonband. Klangwelt Klassik nennt den Abend einen Exkurs in die Tonsprache des Komponisten, "der meisterhaft mit dem Farbenreichtum und der Spannung der Stille spielt". Nach der Pause ist Beethovens Streichquartett Nr. 15 zu hören. Der letzte Abend wird vom Aris Quartett gestaltet. Es widmet sich am 19. November neben Dvořák (fünf Teile aus den "Zypressen" für Streichquartett Nr. 1) und Smetana (Streichquartett Nr. 1 "Aus meinem Leben") dem deutschen Komponisten Pierre-Dominique Ponelle (Streichquartett Nr. 6).

Alle Konzerte finden im Saal des Rainer-Maria-Rilke-Gymnasiums in Icking statt. Details auf der Homepage.

www.klangwelt-klassik.de

© SZ vom 29.01.2022 / fam - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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