Wegen Einnahmen-Überschuss:Icking senkt Wasserpreis

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Das Ickinger Trinkwasser soll nach dem Gebührenschock vor drei Jahren in den kommenden vier Jahren wieder günstiger werden. (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Die zuletzt stark gestiegenen Gebühren fallen von 3,88 auf 3,13 Euro pro Kubikmeter.

Von Susanne Hauck, Icking

Vor drei Jahren kam der Gebührenschock: Tausend Liter Wasser kosteten auf einmal 3,88 anstatt 1,43 Euro. „Wasserwucher“ war wütende Aufschrei, als die Gemeinde Icking ihren Bürgern eine Teuerung von satten 170 Prozent aufbrummte. Hohe Nachzahlungen flatterten ins Haus, Rechnungen verdreifachten sich teilweise, Landwirte mit Milchvieh verzweifelten. Grund für die immense Preissteigerung war ein Renovierungsstau beim alten Leitungsnetz. Die Gemeinde hatte die Sanierung verschlafen, die Quittung waren ständige Wasserrohrbrüche und irgendwann war auch die wasserrechtliche Genehmigung weg. Teuer für die Verbraucher wurde es vor allem deshalb, weil die Sanierungskosten in einem festgeschriebenen Zeitraum direkt über die Gebühren finanziert werden.

Jetzt gibt es Entwarnung: in den nächsten vier Jahren sinkt der Wasserpreis in Icking wieder, und zwar von 3,88 auf 3,13 Euro. Warum das wider Erwarten so ist, erklärte Gebührenrechtlerin Ingrid Hannemann vom Münchner Büro Kubus Kommunalberatung. „Es gibt zu viel Einnahmen“, sagte sie in der Gemeinderatssitzung am Montag. Die Überdeckung sei durch bereits bezahlte Gebühren zustande gekommen, die nicht rechtzeitig für Sanierungsvorhaben wieder ausgegeben werden konnten.

Der Kämmerer warnt vor Steigerungen durch den Wassercent

Davon betroffen sei der Leitungstausch am Kapellenweg, ergänzte Bürgermeisterin Verena Reithmann (Unabhängige Bürgerliste Icking). „Die Baufirma hat mitgeteilt, dass sie es in diesem Jahr nicht mehr schafft.“ Der Kapellenweg, der mit 230 000 Euro zu Buche schlägt, wird deshalb auf das Jahr 2025 verschoben. Für 2026 sind dann weitere große Maßnahmen geplant. Das sind der Leitungstausch Ludwig Dürr-Straße (517 000 Euro) und Egartsteig (165 000 Euro) sowie die Dachsanierung des Hochbehälters Attenhausen (67 000 Euro). Alles zusammengenommen investiert die Gemeinde in den kommenden vier Jahren rund eine Million Euro.

Dennoch sollten sich die Bürger nicht zu früh über eine niedrigere Gebühr freuen, denn ihnen steht der sogenannte Wassercent ins Haus. Darauf wies Kämmerer Stefan Fischer vorsorglich hin. Der Wassercent wird für die Wasserentnahme erhoben. Diese Abgabe beträgt 29 Cent pro Kubikmeter. In den meisten Bundesländern ist sie bereits eingeführt, auch in Bayern soll der Wassercent kommen. „Die Verbraucher müssen damit rechnen, dass sich der Wasserpreis weiter erhöht“, warnte Fischer.

 

 

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