Süddeutsche Zeitung

Ickinger Theatersommer:Gönner im Garten

Die "Gesellschaft unter dem Apfelbaum" ist zu groß geworden, um rein ehrenamtlich bestritten zu werden. Dank Großspenden sie auch in diesem Sommer stattfinden.

Von Veronika Ellecosta, Icking

Barbara Reimold kann aufatmen: Die diesjährige Theatersaison der "Gesellschaft unterm Apfelbaum" ist gerettet - vorerst. Weil in den vergangenen Wochen einige größere Spenden aufs Konto des gemeinnützigen Vereins fanden, ist der Grundstock für die Finanzierung gesichert. Das Theaterfestival kann also wie gewohnt am letzten Juli- und am ersten Augustwochenende im Garten der Gastgeberin an der Ickinger Pfaffenleite über die Freilichtbühne gehen, versichert Reimold am Telefon.

Verglichen mit den vergangenen Jahren benötigen Barbara Reimold und ihr Team im kommenden Sommer allerdings mehr Geld, wie sie erklärt: "Die Kosten haben sich massiv erhöht, weil wir nicht mehr so viel auf Ehrenamtliche setzen können." Für den Zeltaufbau brauche sie etwa einige starke Männer, die nicht nur wie bisher abends nach ihrer Arbeit für einige Stunden aushelfen, sondern ganztags mitarbeiten können. Auch ihren Internetauftritt würde sie gerne professionell betreuen lassen. "Das Projekt hat einfach eine Größe bekommen, die nicht mehr von Ehrenamtlichen wie bisher gestemmt werden kann", sagt die Initiatorin. "Ich brauche da Professionelle. Und das verteuert das Ganze."

Einige Menschen in ihrem Umfeld hätten ihr vorgeschlagen, doch einfach die Ticketpreise zu erhöhen oder die Gagen für die Schauspielerinnen und Schauspieler zu kürzen, sagt Reimold. Dazu aber habe sie entschieden nein gesagt. An der Kunst zu sparen, komme für sie nicht in Frage: "Das ist mir heilig." Deshalb möchte sie den Weg über Spenden gehen.

Immer wieder war die Zukunft des Freilufttheaters, das bereits seit 2008 an der Pfaffenleite ausgetragen wird und auch schon mit dem Tassilo-Preis der Süddeutschen Zeitung ausgezeichnet wurde, ungewiss. Denn um die Betriebskosten zu decken, ist der Verein seit jeher auf Spenden und Sponsoren angewiesen. Für den kommenden Sommer könne sie dank der Großspenden erstmal die Basis finanzieren, sagt Reimold. Aber der Verein freue sich weiterhin über kleinere und größere Beiträge. "Wir müssen trotzdem weitersuchen."

Mit Hilfe weiterer Spenden würde Reimold gerne bessere Werbung für ihren Tehatersommer machen und Anzeigen schalten, sowie die sanitären Anlagen aufwerten. Am liebsten würde sie einen festen Kreis an Förderern finden, der sie über einige Jahre hinweg finanziell unterstützt. "Sonst muss ich jedes Jahr wieder von null anfangen", sagt Reimold.

Während die Suche nach Spenden weiterläuft, nimmt auch das Programm für die diesjährige Apfelbaum-Gesellschaft langsam Gestalt an. "Ich würde sagen, ich bin da ein bisschen hintendran in der Zeit, aber ich führe bereits Gespräche mit Kunstschaffenden", sagt Reimold und lacht. So viel könne sie jedenfalls schon sagen: Peter Spielbauer und Julia von Miller, die die Bühne vor der Bergkulisse in Irschenhausen bereits bestens kennen, werden auch in diesem Jahr wieder dabei sein.

Der Verein "Gesellschaft unterm Apfelbaum" freut sich über Spenden auf das Konto DE27 7005 4306 0011 2154 31 bei der Sparkasse Bad Tölz- Wolfratshausen; ausführliche Informationen zum Programm und Karten unter gesellschaft-unterm-apfelbaum.org

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