Nach der evangelischen Versöhnungskirche Geretsried und der katholischen Kirche Sankt Benedikt in Ebenhausen könnte es auch die evangelische Auferstehungskirche in Icking treffen: Dort wird nun ebenfalls über die Möglichkeit einer Profanierung, also einer Entwidmung, gesprochen. Pfarrerin Sabine Sommer bestätigt auf Nachfrage der SZ solche Gerüchte. Sie betont allerdings: "Es ist noch lange nichts beschlossen." Denn der Kirchenvorstand, dem sie angehört, wolle den Bestand erst genau anschauen und prüfen, was sich auf Dauer halten lasse und mit welchen Partnern man gegebenenfalls zusammenarbeiten könne. Der Kirchenvorstand wolle jedenfalls "von vornherein einen Plan haben". Es würden daher noch viele Gespräche geführt.
Bei allen Kirchen, egal, ob katholisch oder evangelisch, spielt das Geld die entscheidende Rolle, wenn es um die Frage des Weiterbestehens einzelner Standorte geht. Beide Kirchen verlieren Mitglieder und damit Einnahmen.
Die Auferstehungskirche gehört zur Kirchengemeinde Ebenhausen, die unter dem Dach "Evangelisch im Isartal" außerdem die Heilandskirche Ebenhausen unterhält und in der Alten Dorfkirche Baierbrunn sowie der Filialkirche Sankt Peter und Paul in Straßlach (beide katholisch) gastiert. Pfarrerin Sommer, die seit 13 Jahren in Icking arbeitet, sagt auf Nachfrage, falls die Ickinger Kirche profaniert würde, müsste das nicht bedeuten, dass es keine evangelischen Gottesdienste mehr im Ort gebe. Es sei vorstellbar, die Alte Kirche in Icking zu nutzen, dort hätten früher schon evangelische Gottesdienste stattgefunden. "Möglichkeiten gibt's immer", sagt Sommer.
Wie viele evangelische Gemeindemitglieder es in Icking gibt, könne sie nicht sagen, so die Pfarrerin, im gesamten Verbund, von Icking bis Baierbrunn und von Straßlach bis Deining seien es 2700.
Bei den Überlegungen zum Haushalt, den die Kirchengemeinde verwalte, spielten vor allem Unterhalts- und Energiekosten der Auferstehungskirche eine Rolle. Umso mehr, so Sommer, "da unsere Kirche beschlossen hat, energieneutral zu werden".