Icking: Breitband:Schnelles Internet? Nicht für alle!

Icking ist gespalten - in Ortsteile mit schnellem Internet und in Bereiche ohne DSL. An dieser Zweiklassengesellschaft könnte die Gemeinde etwas ändern. Wenn es nicht so teuer wäre.

Konstantin Kaip

Die Gemeinde Icking wird nicht in ein Glasfaserkabelnetz investieren um die Breitbandversorgung zu verbessern. Dies hat der Gemeinderat kürzlich beschlossen. Wie Bürgermeisterin Margit Menrad (UBI) sagte, attestiere die vom Landkreis in Auftrag gegebene Breitbandstudie eine "mittlere bis gute" DSL-Bandbreite im gesamten Gemeindegebiet. Ausnahme seien die unterversorgten Ortsteile Attenhausen, Schelderloh und Alpe.

Die Ickinger Ortsteile Attenhausen, Schelderloh und Alpe werden auch in Zukunft nicht mit schnellem Internet versorgt. (Foto: dpa)

Um die Bandbreite dort per Glasfaserkabel zu optimieren, seien Investitionen in Höhe von insgesamt 325.300 Euro notwendig, sagte Menrad. Bei optimaler Förderung durch Telekom und Freistaat müsse die Kommune davon immer noch einen Anteil in Höhe von etwa 160.000 Euro tragen.

Die Gemeindeverwaltung habe zwischenzeitlich alle betroffenen 119 Haushalte angeschrieben, um zu klären, ob Interesse an einer Kostenbeteiligung von jeweils etwa 2000 Euro bestehe, berichtete Menrad. Insgesamt habe sie jedoch nur 15 positive Antworten erhalten. Inzwischen habe sich auch die Ausgangslage verändert. So sei der Mobilfunkmast in Attenhausen aufgerüstet worden, womit eine Voraussetzung für Fördermittel entfielen. Zudem würden gerade ehemalige analoge Rundfunkfrequenzen versteigert, die künftig eine flächendeckende Versorgung ermöglichen könnten.

Die Gemeinderäte entschieden sich dafür, die Bereitstellung des Netzes den Versorgern zu überlassen. Diese müssten in Zukunft ohnehin auf Glasfaser umsteigen, sagte Josef Mock (UBI). Der Netzausbau sei nicht Aufgabe der Gemeinde. Nur Maximilian Kinkeldey (UBI) stimmte gegen den Beschluss. Man müsse über Investitionen in die Breitbandtechnik nachdenken, sagte er, da diese weitere Funkmasten vermeiden könne.

© SZ vom 01.07.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: