Gefahr für Rehkitze und Co.:Hunde an die Leine

Gefahr für Rehkitze und Co.: Ein Rehkitz im Gras. Die Jagdkreisgruppe Wolfratshausen warnt davor, derzeit Hunde frei laufen zu lassen, damit diese Wildtierjungen nicht gefährden.

Ein Rehkitz im Gras. Die Jagdkreisgruppe Wolfratshausen warnt davor, derzeit Hunde frei laufen zu lassen, damit diese Wildtierjungen nicht gefährden.

(Foto: Volker Lautenbach/epd)

In Wiese, Feld und Wald beginnt jetzt die Brut- und Setzzeit. Das ist der Zeitraum, in dem Wildtiere ihren Nachwuchs bekommen und aufziehen. In vielen deutschen Bundesländern und zusätzlich von den Kommunen gilt deshalb in der freien Natur vom 1. April bis zum 15. Juli Leinenpflicht. Grundsätzlich müssen die Vierbeiner im Einflussbereich vom Halter bleiben und auf Ruf oder Pfiff hören - oder eben an der Leine geführt werden. Darauf weist die Jagdkreisgruppe Wolfratshausen in einer Pressemeldung hin.

"Auf den Landwirtschaftlichen Nutzflächen besteht ja ohnehin bereits nach Ende der Winterruhe ein jahreszeitliches Betretungsverbot", so Max Plötz von der Jagdkreisgruppe Wolfratshausen. "Aber auch für die Flächen, die nicht als Acker oder Weideflächen genutzt werden, gilt die Bitte an die Spaziergänger und Naturfreunde, auf den Wegen zu bleiben. Wildtiere nehmen das wahr und sehen den Menschen dann nicht als Bedrohung an."

Rehkitze, Junghasen und die Jungvögel der Bodenbrüter seien gut getarnt und nahezu unsichtbar. "Sie ducken sich bei Gefahr reglos ins Gras oder eine Mulde im Feld." Muttertiere würden den Nachwuchs viel alleine lassen, um Fressfeinde nicht auf die Jungen aufmerksam zu machen. Feldhasenmütter etwa suchten ihre Jungen nur zweimal am Tag auf, um sie zu säugen. Einzelne Jungtiere auf der Wiese oder im Feld sind Plötz zufolge also nicht verwaist, sondern werden zu ihrem Schutz allein gelassen.

Sein Rat: "Freuen Sie sich über ihr schönes Erlebnis und gehen Sie einfach weiter." Den wenn Jungtiere durch Berührung mit der bloßen Hand den Geruch des Menschen angenommen hätten, würden sie oft von den Muttertieren verstoßen und verhungerten. "Junge und unerfahrene Rehmütter, die sich in der Nähe befinden, wagen nicht, das Kitz zu säugen, was gerade in den ersten Wochen zu Dehydrierung und Verhungern führt", so Plötz. Im Zweifelsfall sollten Naturliebhaber den ortsansässigen Jäger oder die Polizei informieren. Bei Wildunfällen mit führenden Rehgeißen werde der Jäger ohnehin nach etwaigen Jungen suchen. "Der Zustand des Tieres lässt sich dann einschätzen und es kann gegebenenfalls gehandelt werden", schließt Plötz.

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