Hoher Besuch:Episkopale Einblicke

Hoher Besuch: Sein Name ist seine Bestimmung: Weihbischof Wolfgang Bischof will etwas verändern in der Katholischen Kirche, wie er sagt.

Sein Name ist seine Bestimmung: Weihbischof Wolfgang Bischof will etwas verändern in der Katholischen Kirche, wie er sagt.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

Eineinhalb Monate lang war Weihbischof Wolfgang Bischof im gesamten Dekanat Wolfratshausen unterwegs und hat mit 800 Menschen gesprochen. Nun will er die Eindrücke auswerten.

Von David Holzapfel

Für ihn ist klar: Es muss sich etwas verändern in der Katholischen Kirche. "Das Beharren auf alten Strukturen hat dazu geführt, dass wir der Zeit hinterherhinken", resümierte Weihbischof Wolfgang Bischof am Mittwochmorgen im Paulus-Raum der Pfarrei Maria-Hilf in Geretsried. Er befindet sich derzeit auf einer Beratungsvisite durch das Dekanatsgebiet Wolfratshausen. Seine gesammelten Eindrücke sollen dem Erzbistum München und Freising Aufschluss über die aktuelle Situation innerhalb des Dekanats geben. Knapp 34 000 Katholiken leben in dem sich von Baierbrunn im Norden bis hin nach Geretsried im Süden erstreckenden Gebiet. Seinen Hauptaugenmerk legte der Weihbischof besonders auf akute Brennpunkte innerhalb des Dekanats. Themen wie eine Veränderung der Seelsorge, zwangsläufig herbeigeführt durch schwindendes pastorales Personal, ein passender und zeitgemäßer Weg der Kinder- und Jugendarbeit sowie etwaige innerkirchliche Veränderungen lagen ihm dabei besonders am Herzen.

Um sich ein ganzheitliches Bild der Situation in den Pfarreigemeinden machen zu können, besuchte Bischof Kindertagesstätten, Schulen, Seelsorgeeinrichtungen sowie gesellschaftliche und politische Vertreter aus der Region. Bei Gesprächen mit Jugendlichen, Kirchenmitgliedern sowie Haupt- und Ehrenamtlichen Mitarbeitern der Gemeinden bekam der Weihbischof dabei oft die selben Fragen gestellt: Wie geht es in der Kirche personell weiter? Wie können wir als Kirche auf gesellschaftliche Veränderungen reagieren? Und: Warum gibt es einen so großen Rückgang an Gläubigen. Mehr als 800 Personen hatten seine Visiten genutzt und ihre Anliegen und Fragen an den Weihbischof herangetragen. Zusammen mit seinen Mitarbeitern möchte Bischof die gesammelten Eindrücke und Erkenntnisse der vergangenen eineinhalb Monate nun zur Aufarbeitung nutzen. "Wir ziehen uns jetzt erst einmal drei Tage zurück", sagte er.

Bischof und seine Mitarbeiter greifen bei dieser Aufarbeitung auch auf sogenannte "Sozialraumstudien" zurück. Diese geben unter anderem Aufschluss über die demografische Veränderungen innerhalb einzelner Gemeinden. Das helfe, Tendenzen frühzeitig zu erkennen, erklärte der Weihbischof. Abschließend betonte Bischof jedoch auch, dass er nicht nur Grund zur Schwarzmalerei sehe: "Es ist viel da, auf dem wir aufbauen können." Er habe eine starke Energie und einen hohen Einsatz innerhalb der Gemeinden im Wolfratshauser Dekanat gespürt.

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