Heimatfilm und Heiltumskästchen:Letzte Klosterfreuden

Offene Ateliers und Workshops zum Ausstellungsende in Beuerberg

Von Stephanie Schwaderer, Eurasburg

Einen witzigen Heimatfilm drehen, Wolpertinger in die Welt setzen oder die vertraute Umgebung einmal bei Nacht erleben - all das können Gäste am Samstag und Sonntag im Kloster Beuerberg. Zwei Wochen vor dem Ende der aktuellen Ausstellung "Heimat. Gesucht. Geliebt. Verloren" wartet das Diözesanmuseum Freising dort noch einmal mit einem bunten Begleitprogramm auf.

Eine letzte Pop-Up-Führung bieten Schülerinnen und Schüler am Samstag, 26. Oktober, an (Beginn 15 Uhr). Mit selbst entwickelten, spielerischen Methoden stehen sie an ihren Lieblingsbildern und -objekten und eröffnen neue Blickwinkel auf vertraute Exponate. Im Klosteratelier können Gäste "Heiltumskästchen" anfertigen - kleine Wunderkammern religiöser Volkskunst, wie sie im 18. und 19. Jahrhundert verbreitet waren. In den Sammelkästchen wurden damals Andachtsgegenstände, Erinnerungsstücke und Votivgaben aufbewahrt, verzierte Breverl etwa, Medaillons, Rosenkränze oder Wachsstöcke. Monika Oberhofer steht Interessenten von 11 bis 17 Uhr im Klosteratelier beim Bau solcher Kästchen zur Seite.

Wer es lieber ein bisschen weltlicher mag, ist beim Workshop "Heimatfilm reloaded" willkommen. Kreative können dort einen kleinen Animationsfilm erstellen. Die Kursleiterinnen Johanna Eder und Anja Gebauer greifen auf die Stop-Motion-Technik zurück, bei der einzelne Fotos wie bei einem Daumenkino hintereinandergesetzt werden. Zunächst erarbeiten sie mit den Teilnehmern ein Film-Script, entwickeln ein Story-Board und das Set-Design, bevor es ins Fotostudio geht. Der Workshop wird am Samstag und Sonntag angeboten (11 bis 17 Uhr).

Die Sendlinger Mordweihnacht im Spiegel der Sterbebücher aus dem Bistum Freising beleuchtet Roland Götz am Samstag in der Schwesternkapelle (17 Uhr). "Verteidiger der Heimat oder Rebellen?" lautet der Titel seines Vortrags, der in Kooperation mit dem Archiv des Erzbistums München und Freising entstanden ist.

Hasenfuß und Säbelzahn halten am Sonntag, 27. Oktober, Einzug im Kloster, wenn die Künstlerinnen Elena Buono und Susanne Krieg ihre Wolpertinger-Werkstatt öffnen (11 bis 17 Uhr). Auch in der Klosterbackstube wird dann wieder gearbeitet. Von 11 bis 17 Uhr heizt Bäckermeister Michael Matschuk seinen Ofen an.

Zu einer Nachtwanderung macht sich die Kultur- und Landschaftsführerin Henriette Schübel am Sonntagabend auf (19 bis 21 Uhr). Sie liest und erzählt an ausgewählten Orten Märchen und Sagen aus der Region. Im Gartenpavillon werden "Highlights aus Workshops und Projekten" der vergangenen Monate präsentiert.

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