Haushaltsbeschluss:Kochel investiert 4,3 Millionen Euro

Architekturserie Franz Marc Museum

Kochels Bürgermeister Thomas Holz sieht den Griff in die Rücklagen positiv, so fielen keine Negitivzinsen an.

(Foto: Manfred Neubauer)

Die Gemeinde muss dafür jedoch in die Rücklagen greifen und einen Kredit aufnehmen

Von Petra Schneider, Kochel am See

Die Gemeinde Kochel plant auch in diesem Jahr große Investitionen: Rund 4,3 Millionen Euro sind für diverse Projekte im Haushalt eingestellt, den der Gemeinderat kürzlich einstimmig gebilligt hat.

Zu den wichtigsten Aufgaben zählt die Sanierung und der Anbau an das Feuerwehrgerätehaus. Fast 35 Jahre alt ist das Gebäude, umfangreiche Instandhaltungsmaßnahmen sind deshalb nötig. Auch ein Anbau ist vorgesehen, weil ein neues Einsatzleitfahrzeug des Landkreises bei der "Stützpunktfeuerwehr Kochel" stationiert werden soll. Die Kosten für die Gemeinde werden mit rund 1,2 Millionen Euro veranschlagt. Geplant ist auch der Neubau einer kombinierten Berg- und Wasserrettungsstation im Bereich der "Seestube". Die derzeitigen Räume der beiden Rettungsorganisationen entsprechen nicht mehr den Anforderungen. Abhilfe soll ein Neubau schaffen, der beide unter einem Dach vereint, damit Synergien genutzt werden können. Eingeplant ist dafür heuer eine halbe Million Euro. Eine ähnliche Summe wird die Gemeinde für die Sanierung der Heizung und Lüftung in der Franz-Marc-Grundschule ausgeben.

Für den Straßenbau sind 250 000 Euro im Haushalt eingestellt, für den Breitbandausbau 280 000 Euro. Der Geh- und Radweg zwischen Ried und Pessenbach, der eine bessere Erreichbarkeit des Gewerbegebiets Pessenbach ohne Auto ermöglichen soll, steht kurz vor der Fertigstellung. Etwa 200 000 Euro hat die Gemeinde für den Radweg heuer geplant.

Finanziert werden können die Projekte nicht ohne Neuverschuldung: Ein Kredit in Höhe von 1,8 Millionen Euro ist eingeplant. Zudem muss die Gemeinde auf ihre Rücklagen zugreifen: Rund 200 000 Euro müssen voraussichtlich entnommen werden. Bürgermeister Thomas Holz (CSU) bewertet das Abschmelzen des Rücklagenpolsters positiv: Denn so werde vermieden, dass die Gemeinde Straf- oder Negativzinsen zahlen müsse. Wenn alle geplanten Maßnahmen umgesetzt und der Kredit in Anspruch genommen wird, würde dies den Schuldenstand der Gemeinde, der zum Jahresende auf rund 2,5 Millionen Euro reduziert wurde, wieder erhöhen.

Steuereinnahmen machen rund 65 Prozent der Gesamteinnahmen der Gemeinde aus, allen voran die Einkommenssteuer. Die Gewerbesteuereinnahmen sind 2018 zurückgegangen: Sie betrugen rund 1,5 Millionen Euro, im Jahr 2017 waren es noch 2,3 Millionen. Damals konnte die Gemeinde eine Steigerung der Steuerkraft um knapp 15 Prozent verbuchen. Das wirkt sich negativ auf die Schlüsselzuweisungen für heuer aus, die auf Basis der Werte von 2017 berechnet werden: Statt gut 600 000 Euro bekommt Kochel nur rund 360 000 Euro an Schlüsselzuweisungen. Gleichzeitig erhöht sich die Umlage, die die Gemeinde an den Landkreis abführen muss. Sie betrug im Vorjahr knapp 2,1 Millionen, heuer muss Kochel 2,3 Millionen Kreisumlage zahlen. Insgesamt weist der Haushalt der Gemeinde ein Volumen von knapp 14 Millionen Euro auf.

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