Die finanzielle Lage Eurasburgs ist für heuer zufriedenstellend. Von einem "sehr handwerklichen" Haushalt, mit dem die Kommune all ihren Aufgaben gerecht werde, sprach Bürgermeister Moritz Sappl (GWV) zu ersten Etatvorstellung im Gemeinderat. Der Haushalt soll voraussichtlich im März verabschiedet werden. Die freie Finanzspanne - also der Überschuss an Eigenmitteln, der aus dem Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt für Investitionen fließt - sei zwar etwas dünner als im Vorjahr, sagte Sappl. Dies habe mit der Kreisumlage zu tun. "Wir müssen aber froh sein, dass Eurasburg eine so hohe Steuerkraft hat", so der Bürgermeister.
So kalkuliert Kämmerer Markus Gerold für heuer mit höheren Gewerbesteuereinnahmen (1,95 Millionen statt 1,7 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr). Ebenso soll der Anteil an der Einkommenssteuer mit 3,76 Millionen Euro um 170 000 Euro höher ausfallen als 2021. Dafür steigt die Kreisumlage auf knapp 3,1 Millionen Euro - 500 000 Euro mehr als im vorherigen Jahr. Um die Investitionen von 3,35 Millionen Euro zu finnanzieren - diese liegen knapp oberhalb des Niveaus von 2021 mit 3,16 Millionen Euro - muss die Kommune allerdings ihre Rücklagen abschmelzen. Knapp 2,7 Millionen von 5,4 Millionen auf der hohen Kante soll dies ausmachen.
Doppelt ausgezahlt hat sich heuer für die Kommune bereits der Kauf von vier Wohnungen im Loisachhof an der Albert-von-Iring-Straße. Eurasburg kann dort preisgünstigen Wohnraum nach sozialen Kriterien anbieten. Gleichzeitig flossen für die Wohnungen heuer bereits etwas mehr als 30 000 Euro an die Gemeinde in Form von Mieteinnahmen zurück. Bei einer Investitionssumme von einer Million Euro für den Kauf mache dies drei Prozent aus, so Gerold. "Wo bekommt man das noch bei einer seriösen Bank."
Der Verwaltungshaushalt fällt heuer mit 9,49 Millionen Euro um etwa 400 000 Euro höher aus als im Vorjahr. Das Gesamtetatvolumen liegt bei 12,84 Millionen Euro. Im Vermögenshaushalt sind die Investitionen aufgeführt: Für die Trinkwasserversorgung gibt die Kommune 615 000 Euro aus, davon knapp 399 000 Euro für Erweiterungsmaßnahmen der Wasserleitung Sankt Heinrich, Lengenwies und der Waldhauserstraße. Planungskosten von 310 000 Euro fallen etwa für den am Eurasburger Sportzentrum geplanten Kunstrasenplatz an. Für die Grundschulestandorte in Beuerberg und Eurasburg investiert die Gemeinde 32 000 beziehungsweise 25 500 Euro, inklusive Ipad-Koffer für die Schüler und Ipads für Lehrkräfte. Für neue Baumpflanzungen stehen 8000 Euro im Etat. Zudem investiert Eurasburg in einen besseren Katastrophenschutz. Dafür werden laut Bürgermeister Sappl die bisher vier Alarmierungssirenen auf kommunalen Liegenschaften technisch aufgerüstet. "Drei neue kommen nach Berg, Achmühle und Herrnhausen", so Sappl. Kostenpunkt: 98 000 Euro. Dafür fließen aber auch 70 000 Euro an Förderung des Freistaats wieder zurück.