Harald Mosler ist einer der Gründer des Vereins „brotZeit“, der mithilfe von Senioren kostenloses Frühstück in Grund- und Förderschulen an sozialen Brennpunkten verteilt. Für sein Engagement hat der Rechtsanwalt aus Icking nun das Bundesverdienstkreuz am Bande bekommen. Die bayerische Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU) händigte ihm und weiteren Persönlichkeiten die Auszeichnung am Mittwoch im Münchner Amtsgebäude aus.
„Ich finde es schön, dass das gemeinnützige Arbeiten eines Ottonormalverbrauchers, als der ich mich auch sehe, gewürdigt wird“, sagt Mosler. Oft stünden nur Prominente im Fokus. Dass wahrgenommen werde, wie sehr sich viele Menschen engagierten, die nicht in der Öffentlichkeit stünden, freue ihn. Der Verein „brotZeit“ existiert seit März 2009. Mitgründerin und prominentes Aushängeschild ist Uschi Glas. Die Schauspielerin ist heute Vorsitzende des Aufsichtsrats des Vereins, in dem auch Mosler sitzt. Der Ickinger ist zudem Vorsitzender der Josef und Luise Kraft-Stiftung, die sich für hilfsbedürftige ältere Menschen einsetzt.
Um die 2500 Senioren bereiten deutschlandweit Frühstück für Schüler zu
Seniorinnen und Senioren spielen auf Moslers Initiative auch im Verein „brotZeit“ eine entscheidende Rolle. Als Helfer gehen sie an die kooperierenden Schulen, bereiten das Frühstück zu und verteilen es. Mittlerweile seien circa 2500 Seniorinnen und Senioren aktiv dabei. „Um die 20 000 Kinder versorgen wir täglich“, sagt Mosler. Das Wichtigste sei, dass die Helfer persönliche Verbindungen zu den Schülern aufbauen, die oft aus schwierigen Familienverhältnissen stammten. „Sie nehmen die Kinder auch einmal in den Arm.“
In ihrer Laudatio würdigte Ministerin Scharf, dass Mosler als Vorsitzender der „Josef und Luise Kraft Stiftung“ den Verein „brotZeit“ mit Spenden unterstütze. Das stelle sicher, dass auch die Helferinnen und Helfer angemessen vergütet würden. Bislang habe der Verein deutschlandweit bereits 16 Millionen Frühstücke ausgegeben. Begonnen habe die Aktion an vier Schulen in München. Inzwischen versorge sie deutschlandweit 416 Grund- und Förderschulen in 21 Förderregionen, 83 davon in Bayern.
In Nordrhein-Westfalen kämen demnächst gleich 240 Schulen auf einmal hinzu, kündigt Mosler an. Mit Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) habe man vereinbart, alle Brennpunktschulen mit Frühstück zu versorgen. Gesamtziel sei es, an allen Brennpunktschulen in der Bundesrepublik vertreten zu sein. Eine logistische Herausforderung für den Verein, der aktuell bereits um die 60 Mitarbeiter habe. Von der Koordination der Seniorenhelfer bis zur Qualitätskontrolle der Lebensmittel gebe es viel zu tun.
Im Eigentum der Josef und Luise Kraft-Stiftung, für die Mosler als Vorsitzender agiert, ist das Münchner Unternehmen Kraft Baustoffe GmbH. Daraus erwirtschaftet man das nötige Geld, um ältere Menschen zu unterstützen. „Dr. Mosler stellt damit seit vielen Jahren unter Beweis, dass sich ein hohes gesellschaftliches Engagement auch mit den wirtschaftlichen Interessen eines modern geführten Unternehmens vereinbaren lassen“, so Ministerin Scharf.
