Die Deutsche Bahn will die Böschung entlang der Strecke der S7 auf Höhe von Schlederloh von kommendem Oktober an umfangreich sanieren. Zwischen Wolfratshausen und Icking dürfte es damit für die Fahrgäste, vor allem für Pendler, zeitaufwendiger werden, diese S-Bahn-Linie zu nutzen. Die Strecke soll 42 Tage lang vollständig gesperrt werden, während die Maßnahmen zur Hangsicherung stattfinden. Die Gesamtdauer der Arbeiten ist bislang mit zumindest 66 Tagen veranschlagt. Für Fahrgäste dürfte ein Schienenersatzverkehr eingerichtet werden.
All dies berichtete Ickings Bürgermeisterin Verena Reithmann (UBI) in der Sitzung des Gemeinderats am Montagabend. Die Kommune war als Träger öffentlicher Belange aufgefordert, dem Projekt zuzustimmen, was das Gremium einstimmig tat. An der Strecke fahren die Züge seit einiger Zeit bereits an einer sogenannten Langsamfahrstelle nur mit maximal 30 Stundenkilometern. Laut dem Erläuterungsbericht der Bahn besteht die Gefahr, dass der Hang an der Böschung abrutschen kann. Das sei festgestellt worden, nachdem im Oktober 2021 Material lokal begrenzt auf der rechten Böschungsseite abgerutscht sei. Infolge von starken Niederschlägen im Juni 2024 habe es weitere Hangrutsche gegeben, so das Unternehmen. Beide Seiten der Böschung müssten dauerhaft stabilisiert werden.
Im unteren Hangbereich sollen sogenannte Bodennägel in den Untergrund getrieben werden. Durch diese sogenannte Rastervernagelung und mit einem dreidimensionalen Sicherungssystem kiesgefüllter Stahlgittermatten will die Deutsche Bahn den Hang stabilisieren. Zudem werden Entwässerungsrohre installiert. Stahlgeflechtsauflagen mit darunter liegenden Kokos-, beziehungsweise Juttematten sollen die jeweiligen oberen Hälften der Böschung zusätzlich vor Erosion schützen. Außerdem lässt die Bahn Baustraßen entlang der Oberkanten der Böschung einrichten.
Dies sei die „wirtschaftlichste Lösung mit dem geringsten Eingriffspotential“, schreibt die Bahn im Erläuterungsbericht, aus dem Ickings Bürgermeisterin Reithmann auszugsweise zitierte. „Die Untersuchungen zum Baulärm kommen zu dem Ergebnis, dass in der schutzbedürftigen Nachbarschaft Überschreitungen der Immissionsrichtwerte der AVV-Baulärm und an einem Gebäude erhebliche Belästigungen auftreten können“, heißt es weiter in der Sitzungsvorlage für den Ickinger Gemeinderat.
Die Arbeiten sollen an allen sieben Wochentagen jeweils von 7 bis 20 Uhr stattfinden
Gearbeitet werden soll laut Reithmann an allen sieben Wochentagen jeweils zwischen 7 und 20 Uhr. Baumaterial und -gerät sollen ihrer Aussage nach werktags zwischen 7 und 20 Uhr an- und abtransportiert werden. Nach Abschluss der Bauarbeiten sollen gegebenenfalls Bäume nachgepflanzt, Flächen mit einer autochthonen und standortgerechten Gras- oder Kräutermischung rekultiviert werden.
Öffentliche Straßen sollen laut Bahn befahrbar bleiben. Gesperrt werden muss allerdings der Fuß- und Wanderweg, der an der Hangoberkante der linken Böschungsseite entlangführt. Zweite Bürgermeisterin Claudia Roederstein (UBI) hielt es für sinnvoll, darauf mit Schildern bereits am S-Bahnhof in Icking hinzuweisen. Denn viele Wanderer, die anschließend zur Isar hinuntergehen wollten, kämen mit dem Zug in der Gemeinde an. In seinem Beschluss mahnte der Gemeinderat an, dass man über den konkreten Baubeginn und zeitliche Verzögerungen frühzeitig informiert werden wolle.