Grüne Stadtratskandidaten:Frisch und dynamisch

Lesezeit: 2 min

Sie ist einer barrierefreien Wohnung wegen nach Penzberg gezogen und tritt für die Grünen an: Ingrid Hauptmann. (Foto: Manfred Neubauer)

Die Penzberger Grünen wollen den Klimaschutz forcieren

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Es war der Abend der Aufstellungsversammlungen. Auch die Penzberger Grünen nominierten am Montagabend ihre Stadtratskandidaten - nur wenige Meter entfernt von der Versammlung von "Penzberg Miteinander". Die Liste umfasst zwölf Namen, angeführt von Bürgermeisterkandidatin Kerstin Engel auf Platz 1. Begeistert zeigte sich Engel von den Kandidaten. Die Penzberger Grünen könnten sich mit dieser "tollen Liste" für die Kommunalwahl 2020 sehen lassen. Viele junge Bewerber für einen Sitz im Stadtrat gebe es, und auch alle Berufsschichten seien vertreten.

Zwölf Personen als Bewerber für einen Sitz im Stadtrat zu nominieren, ist ausreichend, weil die Kandidaten doppelt oder dreifach auf einer Liste stehen können. Für eine Stadt in der Größenordnung von Penzberg sind 24 Sitze in diesem Gremium vorgeschrieben. Die Liste sei "schön gemischt", sagte Engel. Man werde sich gegenseitig in der politischen Arbeit befruchten. "Auch im Ortsverband sind wir eine tolle Truppe." Viele Aktive könnten ihr Fachwissen einbringen. "Jung, frisch und dynamisch" kämen die Grünen daher, so Engel.

Naturgemäß genießen der Klimaschutz und die Artenvielfalt Priorität. Die Reduzierung des Individualverkehrs, der Ausbau von Radwegen und die bessere Betreuung von Senioren in der Stadt, etwa durch die Schaffung von Tagespflegeplätzen - all das haben sich die Kandidaten ebenfalls auf die Fahnen geschrieben. Bezahlbaren Wohnraum anbieten zu können, sei ihr ein wichtiges Anliegen, sagte Engel. Was aber nicht gleichbedeutend sei, ganz Penzberg zuzubauen. Denn den Druck aus München könne man nie in der Stadt Penzberg auffangen. Das Thema "Klimaschutz" möchte sie künftig forcieren. "Wir haben jüngst dazu zwei Anträge im Stadtrat gestellt. Aber das Thema überholt uns ständig wieder." Man müsse deutlich schneller handeln in den politischen Gremien.

Dass man auch in Zukunft in Penzberg "lebenswert leben" könne, dafür möchte sich Wolfgang Schweiger einsetzen. Er sei vor sieben Jahren zu den Grünen gekommen, sagte der Stadtrat. Dort folgte er Klaus Adler nach. Die Arbeit in dem Gremium ist nicht nach seinem Geschmack. Im Rathaus würden Themen erst angepackt, wenn sie anstünden, erklärte er der Versammlung. Er vermisse ein vorausschauendes Handeln. Stadtentwicklung müsse sein, was allerdings nicht bedeuten könne, dass "jeder Fleck zugebaut" werde, stimmte er seiner Fraktionskollegin Kerstin Engel zu. Für eine nachhaltige bauliche Entwicklung brauche es eine Strategie.

Unter anderem für die Liste gewinnen konnten die Grünen Ingrid Hauptmann, die von 2014 bis 2018 im Benediktbeurer Gemeinderat (Freie Bürgerliste Miteinander) saß und Vorsitzende des Nachbarschaftshilfe-Vereins Zammlebn war. Sie wohnt seit vergangenem Jahr in Penzberg. Dabei ist auch Ulrich Welzel. Der 62-jährige Unternehmensberater unterstützte das Hotel-Neubau-Projekt, das beim Bürgerentscheid 2018 scheiterte.

Die grünen Kandidaten für den Penzberger Stadtrat: 1. Kerstin Engel, 51 Jahre; 2. John-Christian Eilert, 43 Jahre; Katharina von Platen, 39 Jahre; Sebastian Fügener, 36 Jahre; Ingrid Hauptmann, 62 Jahre; Franz Bachus, 33 Jahre; Birgit Kürzinger, 72 Jahre; Georg Drexel, 27 Jahre; Petra Drasdo, 61 Jahre; Wolfgang Schweiger, 52 Jahre: Eva Riemann, 72 Jahre; Ulrich Welzel, 62 Jahre

© SZ vom 16.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: