Ortsumfahrung für Schäftlarn:Grüne gegen Umgehungsstraße

Ortsumfahrung für Schäftlarn: In Schäftlarn gibt es schon lange die Forderung nach einer Umgehungsstraße - auch die Grünen wollten eine solche, nun haben sie sich umentschieden.

In Schäftlarn gibt es schon lange die Forderung nach einer Umgehungsstraße - auch die Grünen wollten eine solche, nun haben sie sich umentschieden.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Bei ihrer Ortsversammlung haben sich die Mitglieder für einen Richtungswechsel entschieden.

Von Marie Heßlinger

Bei der jüngsten Versammlung des Ortsverbandes Schäftlarn der Grünen haben die Mitglieder der Partei eine Richtungsänderung beschlossen: Anders als noch in den Jahren zuvor sind sie nun gegen eine Umgehungsstraße. Die in der Isartalgemeinde seit vielen Jahren diskutierte Ortsumfahrung soll eigentlich -so die grundsätzliche Idee - die Verkehrsbelastung innerhalb Schäftlarns reduzieren. Doch die Grünen sehen diese Notwendigkeit in der Zukunft nicht mehr: Bis die Straße fertig wäre, müsse sich der Autoverkehr ohnehin drastisch reduziert haben, argumentieren sie.

Die Entscheidung im Ortsverein sei eindeutig gewesen, sagt Christian Lankes, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Gemeinderat. Denn die Umstände hätten sich geändert: Während man beim Bürgerentscheid im Jahr 2019 noch davon ausgegangen sei, dass eine Umgehungsstraße in rund fünf Jahren realisiert werden könne, sei heute, im Jahr 2022 noch nicht absehbar, wann die Straße tatsächlich kommen könnte. Lankes geht von einem Zeitraum von mindestens 15 Jahren aus. Der letzte Stand: Einige Schäftlarner Landwirte sind nicht bereit, Krötenzäune auf ihren Grundstücken zuzulassen. Diese aber sind für ein für die Umgehungsstraße benötigtes Umweltgutachten notwendig. "Das blockiert den ganzen Ort in seiner Planungssicherheit", sagt Lankes. "Wann wir zu einer Genehmigung kommen würden, steht in den Sternen."

Ortsumfahrung für Schäftlarn: Christian Lankes sieht keinen Bedarf mehr für die Ortsumleitung.

Christian Lankes sieht keinen Bedarf mehr für die Ortsumleitung.

(Foto: Hartmut Pöstges)

In mehr als 15 Jahren, hoffen die Grünen, sei die Verkehrswende so weit fortgeschritten, dass die hohe Verkehrsbelastung sich auf der Starnberger Straße ohnehin deutlich verringert habe. Ziel sei es vielmehr, sich nun Gedanken über Alternativen zum Autoverkehr zu machen, sagt Lankes. Die Umgehungsstraße sei in dieser Hinsicht "nicht mehr zukunftsfähig."

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