Großbaustelle:Neustart fürs Familienbad

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Nach einer monatelangen Umplanungsphase sind die Arbeiten in Penzberg wieder angelaufen.

Von .Benjamin Engel, Penzberg

Nachdem die Baustelle für das Penzberger Familienbad mehr als ein halbes Jahr stillgestanden hatte, geht es nun wieder vorwärts. Anfang dieses Monats sind die Rohbauarbeiten angelaufen, die Ausschreibungen für den Sanitär- und Heizungsbereich oder den Stahlbau sollen noch heuer abgeschlossen werden. "Ich sehe das Projekt jetzt sehr gut aufgestellt", sagte Schwimmbad-Projektsteuerer Jens-Wilhelm Brand in der Verwaltungsratssitzung der Penzberger Stadtwerke am Montagabend. Damit sollte das neue Familienbad im Herbst 2022 eröffnet werden können - rein rechnerisch. Denn die Rohbauarbeiten werden vermutlich drei Monate länger als geplant und damit ein ganzes Jahr dauern. Die Terminsituation soll nach dem Winter erneut beurteilt werden.

An den zu erwartenden Gesamtkosten hat sich mit Stand vom 9. Oktober im Vergleich zum Sommer dieses Jahres nichts geändert. Es bleibt bei 25,4 Millionen Euro. Darin enthalten ist laut Brand die Schadenssumme in Höhe von knapp 1,47 Millionen Euro, die nach der Kündigung des bisherigen Architekten Wolfgang Gollwitzer entstanden ist. Die Stadtwerke und der Projektsteuerer hatten dem Baumeister aus München gravierende Planungsfehler vorgeworfen. Nachdem die Bauarbeiten am 30. März gestoppt worden waren, hatte man das Familienbad fünf Monate lang umgeplant.

Von einer "ziemlich sportlichen" Aufgabe sprach Projektsteuerer Brand. So habe die Gebäudestatik anders als ursprünglich gedacht vollkommen neu konzipiert werden müssen. Die Planer haben unter anderem den Grundriss für den Rutschenturm ganz neu angepasst, außerdem den Treppenaufgang und die Ostfassade verbreitert. Die kontrollierte Regenwasserableitung in den Säubach wird 150 000 Euro kosten, die Bergsicherung nach derzeitigem Stand rund 120 000 Euro.

Der Terminplan für die weiteren Bauarbeiten ist eng getaktet. Mitte November soll bereits die Grundsteinlegung erfolgen. Mit der Gestaltung der Außenanlagen soll schließlich im Frühjahr 2022 begonnen werden. Dafür müsse allerdings das Fassadengerüst entfernt sein, erläuterte Brand. Damit könnte der Bau des Familienbads im Herbst 2022 abgeschlossen werden. Eine dreimonatige Phase zur Inbetriebsetzung mit Reinigen der Becken, Desinfizierung oder Hydrauliktests schlösse sich an.

Im Verwaltungsrat der Stadtwerke war Brand bemüht, das Gute im Schlechten zu finden. Das Risiko von Preissteigerungen bestehe zwar, sagte er. Die Zeit der Corona-Pandemie könnte aber auch eine Chance sein. Für viele Bauprojekte in Deutschland reichten Firmen und Handwerksbetriebe plötzlich wieder viel mehr Angebote ein als zuvor. Der Neubau falle womöglich genau in die richtige Zeit. "Wenn das Bad aufmacht, ist die Pandemie hoffentlich vorbei, so Brand

© SZ vom 14.10.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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