Greiling:Wohnen auf dem alten Militärflugplatz

Greiling: Im Süden des alten Militärflughafens will die Gemeinde Greiling Land erwerben. Den nördlichen Teil nutzt weiterhin die Luftsportvereinigung.

Im Süden des alten Militärflughafens will die Gemeinde Greiling Land erwerben. Den nördlichen Teil nutzt weiterhin die Luftsportvereinigung.

(Foto: Manfred Neubauer)

Die Gemeinde will 3,3 Hektar der "Bo-Baker-Army-Airfields" kaufen und gibt Machbarkeitsstudie in Auftrag - geplant sind günstige Apartments.

Als kleinste Gemeinde im Landkreis hat Greiling nicht viele Möglichkeiten, sich in der Fläche zu entwickeln. Aus diesem Grund plant die Kommune einen Teil des ehemaligen amerikanischen Militärflugplatzes zu kaufen. Dort könnte langfristig "bezahlbares Wohnen" entstehen, sagt Bürgermeister Anton Margreiter (FWG). Aber vor einem Kauf möchte er geklärt wissen, was sich auf dem Grundstück überhaupt realisieren lässt. Das soll eine Machbarkeitsstudie ergeben.

Rund 3,3 Hektar möchte Greiling vom insgesamt 22 Hektar großen "Bo-Baker-Army-Airfields" übernehmen. Die Teilfläche liegt - künftig von der geplanten Tölzer Nordspange vom Rest des Flugplatzes abgetrennt - im Süden des früheren Militärgeländes. Seit Jahren verhandelt die Gemeinde mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und deren Vorgänger, dem Bundesvermögensamt Augsburg, über einen Verkauf. 1996 wollte Greiling das Areal als Gewerbemischgebiet nutzen, was am Veto der Nachbarstadt Bad Tölz scheiterte. Das Gewerbegebiet hätte an das marode Kanalsystem der Tölzer Lettenholz-Siedlung angeschlossen werden müssen. "Aber da wurde in den vergangenen 20 Jahren nichts gemacht." Außerdem entwickle man gemeinsam mit Bad Tölz und Reichersbeuern das interkommunale Gewerbegebiet "Am Kranzer". Seitdem, bedauert Margreiter, habe sich niemand mehr so recht um die Sache gekümmert.

Nun gibt es neue Überlegungen. Um den Weg dafür freizumachen, hat jetzt der Greilinger Gemeinderat seinen Beschluss, die fast 37 000 Quadratmeter als Gewerbemischgebiet zu nutzen, aufgehoben. Der Weg ist damit frei für eine Machbarkeitsstudie. Diese sei zwingend erforderlich, betont Margreiter. Denn auf dem Gelände befinden sich Biotope. Und es gibt den Verdacht auf Altlasten. Zwar gebe es ein Gutachten im Auftrag der Amerikaner aus dem Jahr 1989. "Aber wie belastbar das ist, weiß keiner. Und wir wollen nicht die Katze im Sack kaufen", sagt der Bürgermeister. Auch müsse der Preis stimmen.

Zunächst könnte das Areal als "Nachfolgestandort" für die Flüchtlingsunterkünfte "Am Kranzer" auf Reichersbeurer Flur genutzt werden. Der Pachtvertrag für die Fläche, auf der die Mobilheime stehen, laufe Ende 2018 aus. Auch hätten die benachbarten Gewerbebetriebe dort mit einer Klage gedroht, sollten die Asyl-Unterkünfte länger stehen. "Das wäre eine kurzfristige Alternative." Auf lange Sicht könnte sich der Bürgermeister auf dem Teilgelände ein Einheimischenmodell und Sozialwohnungen vorstellen. In drei Monaten könnte die Studie vorliegen. Parallel werde man im Landratsamt wegen der Biotope vorfühlen, sagt Margreiter.

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