Gestaltwandlerin:Die Wandlungsfähige

Sängerin Rita Kapfhammer Sopran

Rita Kapfhammer ist sängerisch in Oper, Operette und Lied gleichermaßen zu Hause.

(Foto: chey/oh)

Rita Kapfhammers Repertoire reicht von Erda bis Dolly

Von Laura Geigenberger, Bad Tölz-Wolfratshausen

Sie ist Hänsel, aber auch Dolly, heißt manchmal Erda - dann wieder Floßhilde. Rita Kapfhammer ist eine Gestaltwandlerin, sie wechselt ständig Gesichter, Namen und Orte. Ihre Charaktere könnten unterschiedlicher nicht sein und haben dennoch eine Gemeinsamkeit: Sie alle gehören auf die Bühne. Denn Kapfhammer ist Opern-, Operetten-, Konzert- und Liedinterpretin, sie singt in den Stimmlagen Mezzosopran und Alt und begeistert mit ihrer Kunst sowie ihrem umfangreichen Konzertrepertoire, das aus fast allen wichtigen Partien ihres Fachs besteht, regelmäßig Theatersäle in In- und Ausland. Sie ist nun eine von zwei Preisträgerinnen des Kunstpreises 2018, den das Landratsamt vergibt.

Für ihre Karriere ist Kapfhammer viel unterwegs. Sie gehörte bereits festen Ensembles in Ulm und am Gärtnerplatztheater München an, gastiert regelmäßig an der Staatsoper Gdansk in Polen, bei den Mallorca-Festspielen, in Gran Canaria, am Meininger Theater sowie am Theater Regensburg. Seit der Spielzeit 2012/13 ist Kapfhammer Ensemblemitglied am Anhaltischen Theater in Dessau.

Geboren wurde die Künstlerin in Bad Tölz, sie wuchs in Bad Heilbrunn auf und besuchte die Schule Sankt Ursula in Schloss Hohenburg bei Lenggries. "Diese Orte sind meine Heimat", erklärt Kapfhammer, "und haben meine Jugend und letztendlich auch meine Arbeit geprägt." Eine Laufbahn als Sängerin war der 54-Jährigen nach allerdings "nicht geplant" - sie lernte Hotelfachfrau. Erst durch die Unterstützung von Menschen, die an ihr "Talent geglaubt haben", sei sie schließlich dazu gekommen, an der Musikhochschule München Gesang zu studieren.

Heute verfügt Kapfhammer über ein großes Repertoire. Dem liege der "Spaß an der Vielfalt" zugrunde, ebenso wie der Glaube, ihr Talent sei ein Geschenk, mit dem sie Menschen erfreuen, ihnen etwas mitgeben könne. "Dafür ist Musik da", so die Sängerin. "Und die Musik beschenkt auch mich selber. Das sagt schon aus, was es mir bedeutet." Dass ihre Arbeit nun mit dem Kulturpreis ihres Heimatlandkreises gewürdigt wird, freut Kapfhammer sehr, auch wenn sie sicher ist, dass viele andere Künstler "diese Auszeichnung auch verdient hätten". Ähnlich bescheiden lautet auch der Wunsch, den die Künstlerin für ihre Zukunft hegt: "... noch ein paar Jahr gern gehört zu werden." Denn das Singen auf der Bühne gelte auch für sie noch immer als Privileg.

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