Süddeutsche Zeitung

Geretsrieder Stadtrat:Geltinger Bauer will Bio-Ziegenhof schaffen

Gelting ist formal ein Stadtteil von Geretsried, soll aber seinen dörflichen Charakter behalten. Dieses Bekenntnis ist im Stadtrat immer wieder zu hören. Gerade wird in Gelting intensiv gebaut, und auf der Tagesordnung des Bauausschusses, der an diesem Dienstag tagt, stehen weitere Vorhaben: zwei Doppelhäuser, zwei Einfamilienhäuser und ein Ziegenhof. Ein Geltinger Bauer, der die Milchwirtschaft aufgegeben hat, möchte auf Bio, auf Ziege und auf Selbstvermarktung umstellen und dazu seinen Hof aussiedeln. Wendelin Schelle denkt, wie er der SZ sagte, an 300 Ziegen, für die er zwei Laufställe mit Melkhaus plant, und einen Hofladen. Auch ein Betriebsleiterwohnhaus und zwei Ferienwohnungen sollen im Außenbereich entstehen. Der Geltinger CSU-Stadtrat Franz Wirtensohn, der mit seinem eigenen Hof bereits die Aussiedlung an die Herrnhauser Straße hinter sich hat, kann den Kollegen verstehen. Die meisten Bauern gäben ja inzwischen die Milchwirtschaft auf, sagt er, da suchten viele eine Nische. Und in Zeiten, in denen es immer mehr Menschen gebe, die Kuhmilch nicht vertrügen, könne Ziege schon eine aussichtsreiche Nische sein. Die Anzahl von 300 Tieren wundert Wirtensohn nicht. So eine Ziege gebe ja nicht so viel Milch wie eine Kuh: "Da brauchst scho a paar mehra", sagt er.

Auf der Agenda des Ausschusses stehen außerdem der laufende Hallenbadbau, ein neues Messsystem für Schneelasten und unter den 19 Bauanträgen auch einer auf einen Umbau für eine Tagesstätte für Menschen mit Behinderung an der Leitenstraße. Die öffentliche Sitzung im Rathaus beginnt um 17 Uhr.

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Quelle:
SZ vom 21.05.2019 / fam
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