Geretsrieder Stadtpolitik:Verjüngungskur vor der Wahl

Geretsrieder Stadtpolitik: Ann-Kathrin Güner ist FW-Vorsitzende, Dominik Irmer (l.) ein Stellvertreter, Hanjo Osthues (r.) Schatzmeister. Nicht im Bild: der zweite Stellvertreter Sven Schirmer und Schriftführerin Jennifer Kübler.

Ann-Kathrin Güner ist FW-Vorsitzende, Dominik Irmer (l.) ein Stellvertreter, Hanjo Osthues (r.) Schatzmeister. Nicht im Bild: der zweite Stellvertreter Sven Schirmer und Schriftführerin Jennifer Kübler.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

Ann-Kathrin Güner führt Freie Wähler Geretsried

Von Felicitas Amler

Die 60-Jährige hat der 32-Jährigen Platz gemacht: Statt Vera Kraus führt die Erzieherin und Studentin der Sozialen Arbeit Ann-Kathrin Güner die Freien Wähler (FW) Geretsried. Der Ortsverband hat diesen Generationenwechsel gezielt angestrebt. In drei Klausuren zur Vorbereitung auf die Kommunalwahl 2020 hätten junge Leute so engagiert mitgewirkt, so Kraus am Donnerstag im Gasthof Geiger, dass diese nun auch in die Ämter sollten. Der ganze Vorstand räumte seine Sitze, und nun stehen neben Güner Dominik Irmer und Sven Schirmer, beide 39, an der FW-Spitze. Irmer, der bereits die Stadtratsfraktion leitet, appellierte an die Versammelten, sich aktiv einzubringen: "Wir brauchen den Input aller Mitglieder", sagte er.

Der neue Vorstand plant, einmal im Monat einen Newsletter an die Mitglieder zu versenden. Es soll ein Treffen für junge Leute stattfinden, die politisch interessiert sind (12. Juli), denn auch im Stadtrat sei "der Generationenwechsel fällig", sagte Irmer - nicht nur mit Blick auf die eigene Fraktion. Es sei ihm wichtig zu zeigen, so Irmer über die Stadtratsarbeit, "dass wir da nicht nur drinhocken und mitentscheiden, sondern dass wir auch anschieben". Dies hätten die Freien Wähler etwa beim Thema Sanierung der Adalbert-Stifter-Mittelschule getan.

Eine intensivere Diskussion löste der Bericht von Cornelia Irmer und Robert Lug aus dem Kreistag aus, insbesondere die Themen Energie und Verkehr. Alle waren sich einig, dass der Busverkehr in viele Richtungen verbessert werden muss. Irmer betonte, Neuerungen wie dem Ein-Stunden-Takt zwischen Geretsried und Wolfratshausen müsse man ausreichend Zeit geben; es sei erwiesen, dass es mindestens drei Jahre dauere, bis derartige Umstellungen eingeführt seien. Lug kritisierte die Verkehrspolitik vergangener Jahrzehnte. Der Öffentliche Personennahverkehr sei früher nicht als Infrastrukturmaßnahme gesehen worden, sondern als Geschäftsfeld. Unter dem Gesichtspunkt des Geldverdienens aber lasse sich keine vernünftige Grundversorgung sicherstellen.

Die Freien Wähler planen eine weitere Vorbereitungsklausur zur Kommunalwahl; über die Stadtratsliste und die Frage nach einer eigenen Bürgermeisterkandidatur wurde am Donnerstag nicht gesprochen.

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