Geretsrieder Kulturpreis verliehen:"Eine Institution"

Lesezeit: 1 min

Altbürgermeister Hans Schmid würdigt den Spielmannszug Gelting und Tambourmajor Johann Waldherr

Von Felicitas Amler, Geretsried

"Eine nicht mehr wegzudenkende kulturelle Institution in unserem Gemeinwesen": Mit diesen Worten hat der Geretsrieder Altbürgermeister Hans Schmid den Spielmannszug Gelting gewürdigt. Das Ensemble hat am Donnerstagabend in einem Festakt in den Ratsstuben den Kulturpreis 2019 der Stadt erhalten. Tambourmajor Johann Waldherr senior nahm die Urkunde aus der Hand von Bürgermeister Michael Müller (CSU) entgegen.

Musikalische Begleiter und Geehrte zugleich: Der Spielmannszug Gelting gab bei der Verleihung des Kulturpreises den Takt an. (Foto: Hartmut Pöstges)

"D'Spuileit kema", mit diesem Zitat aus alten Zeiten begann Schmid seine Laudatio. Er erinnerte an die militärische Tradition der Spielmannszüge, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreiche. Die Spielleute seien damals Instrumentalgruppen mit vier bis acht Trommlern und mehreren "Pfeiferln" gewesen, sagte er, die Wecken, Zapfenstreich und Ausmärsche begleiteten und "im Felde militärische Befehle in Signale umsetzten". Heute seien Spielmannszüge im zivilen Leben so unentbehrlich wie in der Bundeswehr, sagte Schmid. Er skizzierte die Gründung des Geltinger Spielmannszugs, dessen Wurzeln ins Jahr 1977 reichen und der sich 1979 als Verein mit Vorstand konstituierte. In der Zeit davor sei er "quasi in der Obhut des Veteranenvereins" gewesen, so der Laudator. Erster Vorsitzender war Hans Graf senior, der laut Schmid bestrebt war, in Gelting "alte bayerische Traditionen wieder aufleben zu lassen".

Laudator Hans Schmid. (Foto: Hartmut Pöstges)

Der Laudator hob unter den Vorsitzenden der folgenden Jahre einen hervor: Franz Wirtensohn, den heutigen Geretsriedern als CSU-Stadtrat bekannt. Dem Spielmannszug habe Wirtensohn "den Weg aus einer damals schwierigen Phase in eine erfolgreiche Zukunft" vorgegeben. Als Garant für solche Erfolge benannte er außerdem den Tambourmajor Hans Waldherr: "Da Maschor, wia ma im Boarischen sogt." Zu den herausragenden Auftritten des Spielmannszugs zählte Schmid jene vor den damaligen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß und Edmund Stoiber sowie beim Staatsempfang des russischen Präsidenten Vladimir Putin in der Residenz in München. "Staatsmännisches Auftreten war gefragt und wurde offensichtlich auch eingehalten", sagte er, "zumal man sich immer lobend über den Spielmannszug äußerte." Außerdem sei das Ensemble ständiger Partner der Wolfratshauser Gebirgsschützen ("Eine exzellente Form der interkommunalen Zusammenarbeit") und wichtiger musikalischer Begleiter der Geretsrieder Großereignisse wie Waldsommer oder Pflege der Städtepartnerschaft mit Chamalières.

© SZ vom 28.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: