Geretsried wird größer:Zustimmung für 25 Neubauten

Geretsried wird größer: Acht Randgeschosse und eine nach innen abgestufte Bebauung: Dies ist das Architekturkonzept (vorn das Industriegleis).

Acht Randgeschosse und eine nach innen abgestufte Bebauung: Dies ist das Architekturkonzept (vorn das Industriegleis).

(Foto: Quelle: Krämmel Wohn- und Gewerbebau GmbH by smpl/oh)

Der Geretsrieder Bauausschuss befürwortet den Bauantrag des Wolfratshauser Unternehmens Krämmel zum früheren Lorenz-Areal an der Banater Straße

Von Susanne Hauck

Noch ist von Geretsrieds größtem Neubaugebiet mit 768 Wohnungen nichts zu sehen. Raimund Stumpfhauser vom Stadtbauamt hat dazu am Mittwoch im Bauausschuss des Stadtrats einen weitgehend leeren Grundstücksplan gezeigt. "Da steht noch nichts drauf, außer dem Gebäude weiter rechts, was abgerissen werden soll", sagte er dazu - und beamte anschließend die Vision der Architekten an die Leinwand: 25 Gebäude inmitten von vielen grünen Bäumen, die in sechs Abschnitten auf der Industriebrachfläche der ehemaligen Spielzeugfabrik Lorenz zwischen Banater Straße und Elbestraße entstehen sollen. Der Bauausschuss stimmte mit großer Mehrheit für die Bauanträge des Wolfratshauser Unternehmens Krämmel und folgte damit der Empfehlung der Verwaltung. Dagegen votierte nur Arthur Wolfseher (SPD).

Zuvor hatte Stumpfhauser die Ausfertigungen im Detail vorgestellt. Was die Anwesenden zu sehen bekamen, waren Mehrgeschosser, in verschiedenen Etagenhöhen, die Stumpfhauser als "schön durchgemischt" bezeichnete. Große Abwechslung scheint es bei den Fassaden nicht zu geben, denn der Bauamtsmitarbeiter bildete nur drei von ihnen beispielhaft ab, den Rest sparte er sich: "Die sehen alle gleich aus."

Üppiges Zahlenwerk

Stumpfhauser holte tief Luft, denn für das anschließende Zahlenwerk brauchte er einen langen Atem. Auf einem knapp 46 500 Quadratmeter großen Grundstück entstehen die 25 Baukörper mit verschiedener Nutzung. Insgesamt 768 Wohnungen sind vorgesehen. Von den 512 frei finanzierten Einheiten haben 307 einen Grundriss mit mehr als 60 Quadratmetern, 205 sind kleiner. 256 geförderte Wohnungen soll es geben. Hier sind mehr kleinere Apartments (159 mit weniger als 60 Quadratmetern) als größere (97) vorgesehen. Insgesamt 260 Wohnungen sind barrierefrei geplant. Knapp 680 Quadratmeter entfallen auf gewerbliche Nutzung mit einer Bäckerei, einem Café und weiteren Dienstleistern. Es gibt einen Spielplatz.

Im Süden des Grundstücks befindet sich das mit sieben Stockwerken höchste Haus. Dort soll eine achtgruppige Kinderbetreuung mit Hort, Krippe und Kindergarten einziehen sowie ein so genanntes Boardinghaus für möbliertes Wohnen auf Zeit mit 142 Apartments. Außer einem Empfang seien dort aber keine weiteren gastronomischen oder Hotelleistungen vorgesehen, versicherte Stumpfhauser.

Gewaltig ist die Zahl der auf dem Areal vorgesehenen Stellplätze: 1191 sind insgesamt geplant; 1128 Autos kommen in der Tiefgarage unter, 63 oberirdisch und 53 an der Banater Straße. Die Tiefgarage mit Keller, die praktisch das ganze Gelände unterbaut, wird laut Stumpfhauser mit einem Gesamtvolumen von 142 000 Kubikmetern ein "ziemlichen Klotz". In drei Umzugskartons warten nun 350 Pläne darauf, bearbeitet zu werden. "Da freue ich mich jetzt schon darauf", sagte Stumpfhauser.

Kurz wurde im Bauausschuss noch darüber diskutiert, wo denn der weitere versprochene bezahlbare Wohnraum abgeblieben sei. Der sei, wie im städtebaulichen Vertrag mit dem Investor geregelt, in den 512 frei finanzierten Wohnungen enthalten, versicherte Bürgermeister Michael Müller (CSU), so dass das "Geretsrieder Modell" mit 30 Prozent staatlich geförderten Sozialwohnungen, 30 Prozent günstigen Miet- und 40 Prozent Eigentumswohnungen erhalten bleibe.

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