In den Kellerräumen der Stadtbibliothek Geretsried herrscht höchste Konzentration. Schülerinnen und Schüler haben dort einen ruhigen Ort zum Lernen, ihre Abschlussprüfungen stehen bevor. „Late Night Learning“ heißt die Aktion, die von der Bücherei in Kooperation mit der Volkshochschule veranstaltet wird.
„Das Lernen und Arbeiten in Bibliotheken kann ein schönes Gemeinschaftsgefühl und Konzentration erzeugen und zu einem zielgerichteten Lernerfolg führen“, sagt Laura Diebl, stellvertretende Leiterin der Stadtbibliothek. Das sei einer der Gründe gewesen, warum sie jungen Menschen auch nach den Öffnungszeiten einen Platz zum Lernen anbieten wollte. „Wir haben gesehen, dass die Zahl an Schülerinnen und Schülern zugenommen hat, die bei uns in den Räumlichkeiten gelernt haben“, erzählt sie. Da es während der Öffnungszeiten aber immer zu Lärm oder Einschränkungen durch andere Bibliotheksgäste kommen könne, hätten sie das Late Night Learning in die Wege geleitet.
„Man kann hier gemeinsam lernen, niemand wird ausgeschlossen“, sagt Julia Kundel, Fachangestellte für Medien und Informationsdienste. Das Late Night Learning findet an insgesamt vier Abenden statt, die Stadtbibliothek öffnet an diesen Tagen von 19 bis 22 Uhr ihre Türen für Schüler, die in Ruhe lernen möchten. Die meisten von ihnen hätten die Zeit auch gut genutzt, so Kundel: „Es hat eigentlich alles immer gut funktioniert.“ Zwei Termine fanden schon im April statt, genutzt wurden sie vor allem von Schülerinnen und Schülern zur Abiturvorbereitung. Die andere Hälfte folgt nun im Juni und soll vor allem junge Erwachsene erreichen, die kurz vor ihren Abschlussprüfungen in der Mittel- und Realschule stehen. Laut Kundel darf aber jeder teilnehmen, der in Ruhe lernen möchte.
Late Night Learning auch in anderen Bibliotheken
„Die Idee haben wir von anderen öffentlichen Bibliotheken übernommen“, sagt Laura Diebl. Ideen für neue Veranstaltungskonzepte hätten sie im direkten Austausch, aber auch über die sozialen Medien bekommen. Und es funktioniert: An jedem Termin erschienen zwischen 20 und 30 junge Erwachsene, um allein oder mit ihren Freunden und Klassenkameraden zu lernen. Snacks, Wasser und freies Wlan stehen zur Verfügung. Da die Aktion sehr gut angenommen wurde, ist laut Diebl eine Fortsetzung im nächsten Jahr denkbar.