Die Pläne, im Geretsrieder Stadtwald ein Sportgymnasium zu bauen, stoßen nicht nur auf Begeisterung. Bei einem Dialogworkshop unter dem Motto „Gemeinsam weiterdenken“ haben Interessierte und Betroffene ihre Bedenken, aber auch Anregungen und Wünsche geäußert. Im Zentrum standen Fragen zur Verkehrsbelastung, zum Umwelt- und Lärmschutz sowie zur Auslastung der Sportstätten.
Bis 2027 will die München Süd Sportschule Projekt & Immobilien Verwaltungs GmbH im Geretsrieder Stadtwald ein Privatgymnasium für rund 700 junge Spitzenathleten, Trainer und Sportbegeisterte bauen. Beim Dialogworkshop in den Ratsstuben standen Ansprechpartner der geplanten Sportschule und der Stadt neugierigen Bürgerinnen und Bürgern Rede und Antwort. Die Prokuristin Ute Hennekes stellte das Projekt noch einmal vor. Fragen wurden im Anschluss von ihr sowie den Gesellschaftern Florian Kurrle, Matthias Pohlus und Heiko Bonn beantwortet. Auskünfte erteilten zudem die Geretsrieder Wirtschaftsförderin Rebecca Geisler und Rathaus-Geschäftsführerin Ute Raach.
Antworten für Bürgerinnen und Bürger
Diskussionsbedarf meldeten unter anderem die Leiter der beiden benachbarten Schulen an: der Direktor des Gymnasiums Thomas Wendl und Christine Venus-Michel, Leiterin der Realschule. Beide betonten, „auf einer Wellenlänge mit dem Konzept der Privatschule“ zu sein. Trotzdem gebe es einige Bereiche, bei denen man sich in enger Zusammenarbeit abstimmen müsse. Das erhöhte Verkehrsaufkommen und die ausgelasteten öffentlichen Verkehrsmittel zu Schulbeginn und -schluss seien schon jetzt ein Problem. Auch Bernhard Lorenz vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club prophezeite, eine zusätzliche Schule könne ein Verkehrschaos auslösen. Für Lehrer und Eltern, die ihre Kinder zur Schule bringen und abholen, fehle es schon jetzt an Parkplätzen.
Ute Raach sagte dazu, es sei auf jeden Fall ein Verkehrsgutachten und ein entsprechendes Konzept geplant. Prokuristin Ute Hennekes ergänzte: „Wir möchten auch andere Schulzeiten realisieren.“ Dadurch lasse sich das Verkehrsaufkommen entzerren.
Weitere Themen waren die Auslastung der Sportstätten in Geretsried, Umweltaspekte und die eventuell erhöhte Lärmbelastung. All dies werde in die Projektplanung einbezogen, versicherte Hennekes. Der Bau der Schule sei „klimaneutral“ geplant.
Schulen planen Runden Tisch
Im Unterricht setzt die neue Sportschule auf das Konzept der Lernlandschaften. Dazu äußerten sich die Schulleitungen des Gymnasiums und der Realschule positiv. „Wir haben die Lernlandschaften schon erfolgreich in unser System integriert“, sagte Venus-Michel. Auf diesem Gebiet könne man die neue Schule mit Sicherheit unterstützen. Geplant ist ein runder Tisch, an dem Vertreter des Schulzentrums und des geplanten Sportgymnasiums zusammenarbeiten.