Geretsried:Sieber-Mitarbeiter gekündigt

Die Mitarbeiter der insolventen Großmetzgerei Sieber stehen nach dem Listerien-Skandal vorerst auf der Straße. Insolvenzverwalter Josef Hingerl musste den verbliebenen rund 50 Angestellten kündigen - darunter auch Geschäftsführer Dietmar Schach. Am Donnerstagnachmittag seien alle Betroffenen zu einer Betriebsversammlung erschienen, sagt Hingerl. Sie hätten den Schritt gefasst aufgenommen. Die Kündigungen bedeuteten noch nicht die Zerschlagung des Unternehmens, betont der Insolvenzverwalter. Er versuche nach wie vor einen Investor zu finden, um in der Fleischfabrik im Geretsrieder Stadtteil Gartenberg wieder zu produzieren. Zudem verlangt er vom bayerischen Verbraucherschutzministerium einen "Schadensausgleich" von einer Million Euro sowie eine Bürgschaft über zwei Millionen Euro, um den Betrieb zu retten. Das Ministerium lehnt jede Zahlung ab und verweist auf zwei Eilentscheidungen des Verwaltungsgerichts zugunsten der Behörden. Die Gesundheitsbehörden hatten vor Sieber-Waren gewarnt und einen Rückruf angeordnet. Auf Produkten waren Listerien gefunden worden, die nach Ansicht der Behörden höchstwahrscheinlich im Zusammenhang mit einer Erkrankungswelle mit acht Toten stehen. Hingerl hält das Vorgehen für überzogen und bereitet eine Millionenklage vor. Unter den vernichteten Produkten seien 120 Tonnen Wurst gewesen, die unbedenklich gewesen seien. Das könnten die Mitarbeiter bezeugen.

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