Im Prinzip ja, aber … Mit dieser Radio-Eriwan-Antwort könnte man die Frage nach einem durchgängigen Radweg entlang der Hauptverkehrsachse Nord-Süd in Geretsried beantworten. Achim Ignatow, Geschäftsführer der Ing München West GmbH, hat dem Bau- und Umweltausschuss am Dienstag ein Konzept für einen Teilabschnitt der Blumen-/Böhmerwaldstraße bis zur Einmündung der Egerlandstraße vorgestellt. Dies ist eine Strecke von rund 2000 Metern. Ein durchgehender und ausreichend breiter Radweg scheitert an der Verfügbarkeit von Grund.
Der Radverkehr könnte demnach teils auf einem Radweg, teils über einen Radfahrstreifen und teils mit Markierungen direkt auf der Auto-Fahrbahn geführt werden. Radfahrende müssten, um auf der gesicherten Route zu bleiben, sogar einmal die Straßenseite wechseln. An einzelnen Kreuzungen sind sogenannte Aufstellflächen vorgesehen, die der Sicherheit der Radfahrenden dienen. Ignatow bezifferte die Kosten für alle Um- und Ausbauten mit rund 825 000 Euro.

Volker Reeh (Geretsrieder Liste) und Bürgermeister Michael Müller (CSU) stellten den nötigen Wechsel der Straßenseite infrage. Reeh sagte, er finde dies „nicht lebensnah“. Ann-Kathrin Güner (Freie Wähler) sagte zu diversen Einwänden und Hinweisen, wo Radler abbiegen könnten oder sollten, wichtig sei doch, dass die Stadt einen gesicherten Radweg anbiete. Wer ihn dann wie nutze, sei offen. Mit Blick auf die Kosten betonte Güner, ein gesicherter Radweg sei „auch eine soziale Frage“, denn er werde besonders von Frauen, Kindern und älteren Menschen gebraucht. Dafür müsse die Stadt genauso „Geld in die Hand nehmen“ wie für den Autoverkehr. Gabriele Riegel (Grüne) stellte fest, es müsse „noch viel justiert und nachgebessert werden“.
Der Ausschuss billigte die Planung schließlich bei einer Gegenstimme (Volker Reeh).