Geretsried:Neuer Rektor vor der Standortfrage

Von August an leitet Martin Tiefenmoser die Geretsrieder Franz-Marc-Schule. Wo die ihre Räume haben wird, ist weiter offen

Von Klaus Schieder

Geretsried: Das Geretsrieder Förderzentrum müsste dringend saniert werden.

Das Geretsrieder Förderzentrum müsste dringend saniert werden.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Martin Tiefenmoser ist der neue Rektor der Franz-Marc-Förderschule. Er tritt zum 1. August die Nachfolge von Clemens Joppich an, der elf Jahre lang das sozialpädagogische Förderzentrum in Geretsried geleitet hatte. Tiefenmoser war bislang als Leiter an der Phönix-Schule in München tätig, die von der Stiftung Pfennigparade gefördert wird. Wenn er an seinen Schreibtisch kommt, wird er sich gleich mit dem Raumprogramm der Franz-Marc-Schule beschäftigen müssen. Wenn das feststeht, wird der Landkreis einen Vorschlag erarbeiten, ob die Einrichtung generalsaniert wird oder ein Umzug in die Karl-Lederer-Schule in Frage kommt. "Ich habe das Gefühl, dass sich ein Umzug nicht rechnen wird", sagte Landrat Josef Niedermaier (FW) am Mittwoch im Kreisausschuss des Kreistags.

Nachdem der Landkreis von der Überlegung abgerückt war, die beiden Förderschulen in Geretsried und Bad Tölz zu fusionieren, stellte sich die Frage, ob das Schulgebäude in Geretsried für fünf Millionen Euro komplett saniert werden soll. Das Haus ist vor allem unter energetischen Aspekten marode. Da die Stadt Geretsried ihre Mittelschule jedoch an der Adalbert-Stifter-Straße bündeln will, ist ein Umzug der Franz-Marc-Schule die zweite Option. Den Raumbedarf hat Sachbearbeiter René Beysel vom Landratsamt noch mit Joppich besprochen. Auch eine Begehung der Karl-Lederer-Schule mit dem TÜV und dem Architekten Knut Prill hat bereits stattgefunden. Wie Landrat Niedermaier mitteilte, benötige die Förderschule die Räume dort jedoch nur zu 40 Prozent. "Da stellen sich schon etliche Fragen", sagte er. Zum Beispiel: Was mache die Stadt Geretsried dann mit den restlichen 60 Prozent? Wie könnte das Gebäude zwischen Grund- und Förderschule aufgeteilt werden, vor allem was die Fluchtwege anbelangt? Niedermaiers Fazit: "Es wird schwierig, die Schule umziehen zu lassen." Notwendig wären nach seiner Ansicht ein kompletter Umbau für die Bedürfnisse des Förderzentrums und obendrein eine Sanierung des Hauses in den nächsten 20 Jahren.

Während der Landrat bislang eher zu einer Generalsanierung tendiert, sind Kreisrat Gerhard Hasreiter (CSU) fünf Millionen Euro zu teuer, zumal für eine Einrichtung mit nur rund 100 Schülern. Das bekräftigte er auch diesmal im Kreisausschuss und argumentierte, dass die Anpassung der Karl-Lederer-Schule an die Bedürfnisse der Förderschüler für diesen Betrag zu realisieren sein müsste. Dem hielt Niedermaier entgegen, dass fünf Millionen Euro eine hundertprozentige Sanierung bedeuteten. 70 Prozent davon ließen sich allerdings auch durch billigere Varianten erreichen, die um die zwei Millionen Euro kosten würden. Hasreiter wiederum meinte, dass die Karl-Lederer-Schule erst ein neues Dach und neue Fenster bekommen habe - "da fehlt nicht viel". Der Landrat widersprach: Das Gebäude sei vor 15 Jahren "etwas hergerichtet" worden, "es befindet sich damit auch auf dem Standard von vor 15 Jahren".

Nächste Woche will die Kreisverwaltung nochmals mit der Stadt Geretsried über die Franz-Marc-Schule reden. Der Planungs- und Bauausschuss des Kreistags soll sich nach den Sommerferien in seiner Sitzung am 17. September intensiv mit dem Thema befassen. Dies dürfte vermutlich noch ein Termin für den neuen Schulleiter Tiefenmoser sein.

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