Geretsried:Mehr als Jubeln

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Sie zeigen atemberaubende Stunts und meterhohe Pyramiden: Cheerleader aus ganz Bayern treffen sich in Geretsried.

Thekla Kraußeneck

Sie raubten ihrem Publikum den Atem: Mit meterhohen Stuntwürfen, Rückwärtssalti und schwindelerregenden Pyramiden zeigten am Sonntag Cheerleader aus ganz Bayern, was sie auf dem Kasten haben - und wie mutig sie sind. In der Nachmittagshälfte des Veranstaltung, die wegen des schlechten Wetters kurzfristig in die Turnhalle des Geretsrieder Gymnasiums verlegt worden war, traten Showtanz-Gruppen mit Jazz- und Hip Hop-Einlagen auf. Die erste "Dance-Competition" des Geretsrieder ESC Cheer-Teams traf auf hohe Resonanz bei den rund 200 Zuschauern. Ralf Weber, Vorsitzender des ESC, lobte die Cheerleader-Sparte des Vereins für ihre gelungene Organisation.

Die erfolgreichen Cheerleader der River Rats bei ihrer Aufführung in Geretsried. (Foto: Manfred Neubauer)

Der Ansturm an Vereinen, die gerne mitmachen wollten, war groß. Viele Anmeldungen konnten laut Schirmherr Robert Lug, Dritter Bürgermeister von Geretsried, gar nicht mehr angenommen werden. 480 Teilnehmer verschiedener Altersgruppen von 19 Vereinen gingen an den Start, davon sieben Gruppen in den Kategorien Cheerleading und Group Stunt und elf in der Kategorie Showtanz.

Eingangs tanzten die Fünf- bis Achtjährigen, dann die bis 14-Jährigen in Gruppen mit Namen wie Tiny Charms, Power Teenies oder Little Fire Balls. Zum Mittag hin traten die ab 16-Jährigen der Gruppen Joy of Life von der Sportgemeinschaft Niederstotzingen, Wild Devils vom ESV Sportfreunde München-Neuaubing und Black Fire vom VfR Aalen auf. Je höher das Alter wurde, desto gewagter wurden auch die Stunts, wobei vor allem die Teilnehmer der Red Hot Chilis Junior Coeds vom TSV Gaimersheim mit ihren flüssigen, minutiös einstudierten Darbietungen hohe Maßstäbe setzten.

Gleich zu Beginn ihres Auftritts ließ sich "Flyer" Katharina Atzl zwei Meter hoch in die Luft werfen, später stand sie einbeinig auf den Händen der so genannten Spotter: "Ich turne schon seit neun Jahren", sagte die 14-Jährige aus Gaimersheim, "und ich kenne alle schon länger." Wie wichtig Vertrauen beim Cheerleading ist, demonstrierte Lara Huttenlocher von den Black Fires des VfR Aalen 1921: Während der Auftritte übte sie ihre beeindruckenden Stunts am Hallenrand auf bloßem Boden - und ohne Polster. So weit komme man nur mit Teamwork, sagte die 19-Jährige: "Meine Teamleute sind teilweise auch meine besten Freunde. Da weiß man, dass unten einer ist, der einen auffängt."

Die Jury bewertete die Auftritte hinsichtlich Technik, Spannung, Ausstrahlung, Synchronität und Schwierigkeit mit bis zu 60 Punkten. Der TSV Gaimersheim und der VfR Aalen erhielten jeweils Bestnoten und belegten in den Altersklassen, in denen sie antraten, erste und zweite Plätze. Auch die Teams des gastgebenden Geretsrieder ESC Riverrats schlugen sich beachtlich. Gut drei Wochen hatte Viviane Böhmer mit den Rats ihren Auftritt geprobt: "Da vergess ich den ganzen Stress aus der Schule", so die Elfjährige.

In der Kategorie ab acht Jahren belegten die Rats den zweiten Platz, die Gruppen Little Rats und Blue Rats holten erste Plätze. Ihnen nach taten es beim Showtanz am Nachmittag die Tanzart aus Peißenberg, das Tanzstudio Effekt aus Mering und die EDC School aus Amberg gleich.

© SZ vom 17.07.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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