Trotz Pandemie:Jugendlichen ermöglichen, was verantwortbar ist

Trotz Pandemie: Der Trägerverein Jugend- und Sozialarbeit Geretsried hat Bilanz über ein schwieriges Jahr gezogen (v.li.):Andrea Münchberger, Kerstin Halba, Matthias Semke, Rudi Mühlhans und Johanna Schultes.

Der Trägerverein Jugend- und Sozialarbeit Geretsried hat Bilanz über ein schwieriges Jahr gezogen (v.li.):Andrea Münchberger, Kerstin Halba, Matthias Semke, Rudi Mühlhans und Johanna Schultes.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Der Geretsrieder Trägerverein Jugend- und Sozialarbeit zieht Bilanz über ein schwieriges Jahr und blickt zugleich optimistisch nach vorne. Gesucht werden freiwillige Helfer.

Von Tilman Voss

"Kein gewöhnliches, sondern ein herausforderndes, aber auch ein gutes Jahr": So fasst Geschäftsführer Rudi Mühlhans die vergangenen zwölf Monate für den Trägerverein Jugend- und Sozialarbeit Geretsried zusammen. Wie schon 2020 sei auch das vergangene Jahr ganz im Zeichen der Pandemie gestanden. Unter den Corona-Maßnahmen hätten Einrichtungen wie das Jugendzentrum Saftladen gelitten, zwischenzeitlich sei es gar zu einer kompletten Schließung gekommen, berichtete Mühlhans kürzlich bei einem Pressetermin. Trotzdem habe der Verein stets versucht, für die Jugendlichen erreichbar zu sein und sich für sie einzusetzen.

Ein Wermutstropfen war das Ende der "Deutschklasse", die Kinder mit Migrationshintergrund bei der Integration in den normalen Schulbetrieb unterstützt hat. Der Grund für das Aus waren zu wenige Anmeldungen. Dies lag Mühlhans zufolge daran, dass während der Pandemie weniger Flüchtlinge in Deutschland ankamen. Trotzdem kritisiert er die Entscheidung als unflexibel. Der Bedarf für eine solche Klasse sei durch die aktuell Fliehenden aus Afghanistan und der Ukraine wieder gegeben, erklärte er. Eine neue Deutschklasse könnte, sofern genehmigt, jedoch erst wieder im neuen Schuljahr starten. Derzeit plane der Trägerverein, die ankommenden Kinder und Jugendlichen in sogenannten Willkommensgruppen bei der Integration zu unterstützen, um die fehlende Deutschklasse ein wenig abzufangen.

Es gab 2021 aber auch positive Entwicklungen für den Trägerverein Jugend- und Sozialarbeit Geretsried. So sei es gelungen, sich in der Verwaltung breiter aufzustellen, betonte Vorsitzende Kerstin Halba. Und zwar durch die Einstellung von Angela Heim als stellvertretende Geschäftsführerin. Außerdem sei man stolz darauf, alle verfügbaren Stellen im vergangenen Jahr besetzt und gleichzeitig neue geschaffen zu haben - davon vier im Ganztagsbereich und fünf in der Schulbetreuung. "Wir haben 2021 das ermöglicht, was verantwortbar gewesen ist", sagte Mühlhans. Ohne die zahlreichen Unterstützer des Vereins hätte man nicht alle Projekte stemmen können.

Dieses Jahr findet der Kinder-und Jugendtag am 15. Mai statt, wozu der Trägerverein einige Aktionen beitragen wird. Zudem soll der 40. Geburtstag des Trägervereins vom Vorjahr heuer am 23. September nachgefeiert werden. Überdies sind Hofflohmärkte, Stadtteilfeste und die Eröffnung des Quartiertreffs am Johannisplatz geplant. Als Projekt hat sich der Verein vorgenommen, sogenannte mobile Spielangebote an den zentralen Plätzen der Stadt anzubieten. Dabei handelt es sich um Anhänger voller Spielsachen, an denen sich die Kinder unter Aufsicht ausprobieren können. Hier sei der Verein jedoch noch in der Planung, betonte Mühlhans.

Erste personelle Veränderungen hat das laufende Jahr bereits gebracht. So beschäftigt der Verein derzeit drei Praktikanten. Johanna Schultes und Matthias Semke leisten ihr Praktikum im Rahmen ihres Studiums der sozialen Arbeit an der KSH in Benediktbeuern ab und unterstützen den Trägerverein in der offenen Jugendarbeit im Saftladen oder an der offenen Ganztagsschule der Geretsrieder Mittelschule. Anja Neyses ist als Praktikantin schwerpunktmäßig im Quartiermanagement des Trägervereins sowie in der offenen Ganztagsschule tätig. Verstärkung suche der Verein noch für die Radlwerkstatt, nachdem sich der bisherige Reparateur verabschiedet hat, so Kerstin Halba. Jeder, der die entsprechende Kompetenz und Motivation mitbringt, könne sich melden. Der Trägerverein sucht zudem dringend nach Freiwilligen, die Flüchtlinge aus der Ukraine unterstützen möchten. Die Koordination übernimmt die Stelle "Integration aktiv" unter Leitung von Hannah Schreyer. Helfer können sich unter der eigens eingerichteten E-Mail-Adresse helferkreis@jugendarbeit-geretsried.de melden.

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