Trockenheit:Wieder brennen die Isarauen

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Das Grillen und jedwedes anderes Feuer ist wegen der anhaltenden Trockenheit sprichwörtlich brandgefährlich und deshalb in der Natur derzeit untersagt. Ein jugendlicher Raucher hat nun das Verbot missachtet und einen Flächenbrand ausgelöst. (Foto: Hartmut Pöstges)

Ein Jugendlicher hat das Feuer versehentlich beim Rauchen ausgelöst. Etwa 250 Quadratmeter Fläche werden zerstört.

Von Claudia Koestler, Geretsried

Die Kombination aus anhaltender Trockenheit und der Missachtung eines Rauchverbots haben am Samstagnachmittag zu einem weiteren Flächenbrand in den Isarauen bei Geretsried geführt. Bereits vor wenigen Tagen waren etwa 200 Quadratmeter Fläche in dem Naturschutzgebiet verbrannt. Die Ursache dafür ist bis heute nicht geklärt, anders als bei dem Feuer am Samstag: Ein rauchender Jugendlicher hatte die Flammen versehentlich ausgelöst, dem etwa 250 Quadratmeter Fläche zum Opfer fielen.

Nach Angaben der Polizei ging die Meldung über einen Brand nahe des Geretsrieder Ortsteils Gartenberg gegen 14 Uhr ein. Ein 15 Jahre alter Junge hatte sich in den Isarauen eine Zigarette mit einem Streichholz angezündet. Laut den Beamten war der Bub davon ausgegangen, dass das abgebrannte Streichholz nicht mehr gefährlich sei und hatte es auf den Boden der Isarauen geworfen. Doch die Resthitze an dem Streichholz genügte, um den trockenen Boden nach wenigen Sekunden zu entzünden.

Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Geretsried rückten umgehend nach der Meldung aus. Es gelang ihnen, die Flammen zu löschen und mithilfe einer Drohne sicherzustellen, dass es keine weiteren Glutnester gab. Menschen wurden bei dem Feuer nicht verletzt. Die Polizei aber nahm dem 15-Jährigen die Zigaretten ab und informierte seine Eltern über den Vorfall.

In diesem Zuge weisen die Beamten erneut auf die extrem hohe Brandgefahr aufgrund der aktuellen Trockenheit hin. Die Regierung von Oberbayern ordnete deshalb am Sonntag Luftbeobachtungsflüge für mehrere Landkreise, darunter auch Bad Tölz-Wolfratshausen an. Zudem bitten Polizei und Regierung dringend darum, sich der Witterung entsprechend rücksichtsvoll in der Natur zu verhalten.

Dazu zählt, in trockenen Gebieten respektive im Wald oder in einer Entfernung von weniger als 100 Metern davon kein Feuer oder offenes Licht anzuzünden oder zu betreiben, keine offenen Feuerstätten zu errichten oder zu betreiben, etwa für ein Barbecue, keine Bodendecken abzubrennen und keine Pflanzen oder Pflanzenreste flächenweise abzusengen. Zudem sollten Bürger keine brennenden oder glimmenden Sachen wegwerfen und nicht rauchen.

Selbst das Parken von Autos in der Natur ist derzeit gefährlich. Beispielsweise könnten erhitzte Fahrzeugteile trockenes Gras entzünden. Sollte doch einmal ein Brand entstehen oder entdeckt werden, so sollten Bürger das umgehend der Feuerwehr melden.

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