Geretsried:Hallenbad mit Freiluftbecken

Der Geretsrieder Arbeitskreis für das interkommunale Vorhaben hält einen zusätzlichen "Wohlfühlfaktor" für wünschenswert. Diese Kosten von etwa einer halben Million Euro müsste die Stadt aber allein tragen

Von Johann Fährmann, Geretsried

Noch ist zwar nicht beschlossen, ob und wann das interkommunale Hallenbad in Geretsried überhaupt gebaut wird. Doch während über die Zweckvereinbarungen und die Rechtsform des Projekts noch entschieden werden muss, feilen die Geretsrieder bereits an der Ausstattung ihres geplanten Bads: Ein Außenbecken soll die neue Freizeitstätte noch attraktiver machen. Zehn Engagierte kamen am Montagabend im Rathaus zusammen, und über die Handlungsfelder Sport und Freizeit des Stadtleitbilds zu diskutieren. Darunter fällt das geplante Hallenbad und sein nun gewünschter Außenbereich.

Wird das interkommunale Hallenbad gebaut, so soll es von den beteiligten Kommunen gemeinsam betrieben werden. Die Kosten sollen sich die Kommunen teilen, die das Bad für den Sportunterricht ihrer Schulen benutzen wollen. Ob dann über einen Festbetrag abgerechnet wird oder nach der Anzahl der tatsächlich abgehaltenen Lehrstunden, ist noch zu klären, bevor der Bau beschlossen werden kann. "Da hakt's ja vorne und hinten. Man sollte erst einmal das planen, was wichtig ist", sagte Egon Werner, der Vorsitzender des Wasser- und Schwimmvereins (WSV) 72 Geretsried.

Mit einem Außenbecken würde das Bad nun noch einmal teurer, sowohl im Bau als auch im Unterhalt. Ute Raach, die Geschäftsleitende Beamtin des Rathauses, präsentierte die Kosten, die ein Bauplaner kalkuliert hatte. Ein Edelstahlbecken mit einer Fläche von 54 Quadratmetern schlüge mit 436 000 Euro zu Buche. "Man kann also irgendwann schon von einer halben Million Euro für 50 Quadratmeter Schwimmbecken ausgehen", sagte Raach. Dieser Betrag kommt zu den 13,3 Millionen Euro, die für das Projekt bislang veranschlagt waren.

Geretsried: Wenn schon ein neues Bad, dann auch mit Freiluftbecken, meinen die Mitglieder der zuständigen Stadtleitbild-Gruppe.

Wenn schon ein neues Bad, dann auch mit Freiluftbecken, meinen die Mitglieder der zuständigen Stadtleitbild-Gruppe.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Wenig Hoffnung gebe es, dass die beteiligten Kommunen sich an den Kosten für das Außenbecken beteiligen könnten, sagte Raach. "Das Becken ist eher ein Wohlfühlfaktor. Interkommunal wird nur das finanziert, was rein dem Schulsport dient." Das rechteckige Becken soll sechs auf acht Meter messen und mit einer Rutsche, Massagedüsen und Scheinwerfern ausgestattet sein.

In den ersten Überlegungen zog man zuvor als Alternative auch einen Schwimmteich in Erwägung, hatte aber laut Raach von dieser Idee schon länger Abstand genommen. Nun schnitt ein solches gefliestes Becken auch in der Kalkulation der Gesellschaft "Bauconzept" als etwa gleich teuer im Bau, aber aufwendiger in der Wartung ab. Sportreferent Wolfgang Werner (SPD) wird die Zahlen nun in der nächsten Sitzung des Arbeitskreises Hallenbad vorstellen. Danach wird der Stadtrat über das Becken beraten.

Der Außenbereich könnte südlich der Halle am Schulzentrum entstehen, es müssten dann zusätzlich Bäume abgeholzt werden. "Es kann fast nur Richtung Wald gehen", sagte Raach. Abhängig sei der Standort von der Lage der Filtertechnik und der Zugangsbereiche. Geplant sei, dass das Freiluftbecken nicht beheizt wird, sagte die Leitbild-Gruppenleiterin für Sport und Freizeit, Heidrun Rösing. Sie forderte, dass die Anschlüsse für das Außenbecken schnell in die Planung einbezogen werden. Den Bau der Halle erschwere das Becken nicht, sagte Raach. Laut den Planern sei die zusätzliche Technik für den Außenbereich auf dem Gelände problemlos unterzubringen.

"Ich bin nach wie vor dafür", sagte Rösing über das Freiluftbecken, das bislang als Idee der Beteiligungsgruppe ein unverbindlicher Vorschlag ist. Die Bürger sollen sich dann auch selbst an dem Außenbecken beteiligen, um die Kosten zu reduzieren. Rösing sagte, dass sich dies beim Landschaftsbau anbiete. Der ist in den Planungen mit 22 000 Euro angesetzt.

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