Mit dem Projekt "Isartaler Weibsbilder" hat das Praxis-Seminar Bildhauerei des Geretsrieder Gymnasiums eine Auszeichnung im Wettbewerb "P-Seminar Preis 2022/24" des Kultusministeriums gewonnen. Die Schülerinnen und Schüler haben unter Anleitung ihres Lehrers Matthias Wohlgenannt eine Idee ausgeführt, die Wolfratshauser Stadträtinnen angestoßen hatten und die der Historische Verein dann entwickelt hatte: lokalhistorisch bemerkenswerte Frauen im Stadtbild sichtbar zu machen.
Das P-Seminar hat lebensgroße Metallplastiken für den öffentlichen Raum entworfen und in der Werkstatt des Degerndorfer Schmieds Tom Carstens und seiner Frau Franziska geschmiedet. Die drei stilisierten Figuren stehen im Garten des Gasthauses Flößerei.
Das Spektrum der Frauen, denen der Historische Verein in einem 2021 veröffentlichten ewigen Kalender jeweils zwei Blätter mit Foto und Text gewidmet hat, ist breit: Widerstandskämpferin, Hausfrau, NS-Verfolgte, kinderreiche Mutter, Marktgemeinderätin, russische Intellektuelle, Geschäftsfrau, Wirtin. Der Verein wollte damit zeigen, so seine damalige Vorsitzende Sybille Krafft, dass Frauen die Geschichte Wolfratshausens genauso mitgeprägt haben wie Männer. Allerdings sind nach Frauen fast keine Straßen in der Loisachstadt benannt. Einzig nach der Wirtin Kathi Kobus heißt ein kleiner Weg. Auf diesen Missstand hatten die Stadträtinnen Gerlinde Berchtold, Annette Heinloth, Ulrike Krischke, Jennifer Layton, Assunta Tammelleo und Susanne Thomas am Internationalen Frauentag aufmerksam gemacht.
Das Geretsrieder P-Seminar ist eines von 27, die bayernweit ausgezeichnet wurden. Beim Finale des Wettbewerbs am 11. März wählen Kultusministerin Anna Stolz (Freie Wähler) sowie Vertreter der Kooperationspartner - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft und Eberhard-von-Kuenheim-Stiftung - aus den 27 Regionalsiegern vier Landessieger.