Kindertagesstätten:Gute Aussichten für Eltern

Die Stadt Geretsried ist dabei, ihren eklatanten Mangel an Plätzen in Kindertagesstätten zu beheben. Beim Richtfest am Künnekeweg verspricht der Bürgermeister bis Sommer 2015 Besserung

Von Thekla Krausseneck, Geretsried

Die Stadt Geretsried ist auf gutem Weg, ihren eklatanten Mangel an Plätzen in Kindertagesstätten in den Griff zu bekommen. Am Donnerstagvormittag haben Stadträte und Rathaus-Mitarbeiter das Richtfest des neuen Kindergartens am Künnekeweg gefeiert; im Frühjahr wird mit der Fertigstellung gerechnet. Wie Bürgermeister Michael Müllerin Aussicht stellte, wird der Bedarf zum Schuljahresanfang 2015 komplett gedeckt sein.

Ganz anders sah es noch vor einigen Monaten aus, als 200 Kinder auf den Wartelisten standen. Im Juli wurden da in Geretsried noch 100 Kindergarten-, 70 Krippen- und 35 Hortplätze benötigt. Im Vergleich zum jetzigen Stand hat sich die Situation deutlich entspannt: Zehn Kinder hoffen noch auf einen Hortplatz, in den Krippen und Kindergärten fehlen jeweils 40 Plätze. Alle anderen Kinder konnten bei Pflegemüttern untergebracht werden.

Entsprechend hoffnungsvoll blickt die Stadt ins Jahr 2015. Drei Kindertagesstätten, die sich noch im Bau befinden, sollen dann eröffnet werden: die Tagesstätte am Künnekeweg, die Champini-Kita in der Jeschkenstraße ("Ein wesentlicher Punkt", so Müller) und der neue Temenos-Kindergarten in Gelting, der ebenfalls vor kurzem Richtfest gefeiert hat. Für Müller naht durch diese Entwicklung eine enorme Erleichterung: Nach Antritt seines neuen Amts im Frühjahr konfrontierten ihn die Eltern etwa in der Bürgersprechstunde mit keinem anderen Thema so häufig wie mit dem des Mangels an Kita-Plätze. Bis Sommer 2015 wolle man nun "alle unterbringen", sagte Müller am Donnerstag.

Kindertagesstätten: Der Rohbau steht, das Dach ist nicht ganz fertig: Am Geretsrieder Künnekeweg entsteht eine neue Kindertagesstätte.

Der Rohbau steht, das Dach ist nicht ganz fertig: Am Geretsrieder Künnekeweg entsteht eine neue Kindertagesstätte.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Das Richtfest am Künnekeweg würdigte Müller mit einer blumigen Rede. So sei ein Kindergarten eben im Wortsinn auch ein Garten, ein Begriff, "mit dem die meisten Menschen etwas Positives verbinden". Ein Garten sei ein Ort, an dem " gesät und Wildwuchs zurechtgeschnitten" werde, und es sei "wichtig, dass alles gedeiht, besonders das Pflänzchen Mensch". Darüber hinaus genössen die Kitas in Geretsried einen "ausgezeichneten Ruf", lobte der Bürgermeister.

Die Planungen der neuen Kita hatten bereits im Herbst 2013 begonnen; nicht alle Anwohner der näheren Umgebung billigten sie mit Wohlwollen. Eltern sammelten Unterschriften, um den Spielplatz zu erhalten, an dessen Stelle das Holzgebäude nun errichtet worden ist. Die Befürchtungen der Eltern waren jedoch unbegründet: Es war schon vorher geplant, den Spielplatz umzusiedeln, auf einen 200 Meter weiter gelegenen, von Bäumen bewachsenen Streifen zwischen der Straße und einem Sportplatz der Karl-Lederer-Grundschule. Die Planungsgrundlage waren zwei Kindergarten- und vier Krippengruppen. Das Architekturbüro des Geretsrieders Udo Brückner wurde mit der Planung beauftragt, eine erste Kostenschätzung lag bei 2,6 Millionen Euro. So viel wurde es letztlich doch nicht: Bis jetzt habe man im Vergleich zur Schätzung rund 220 000 Euro gespart, sagte Müller. Mit dem Bau war im Oktober begonnen worden.

Kindertagesstätten: Das Büro von Architekt Udo Brückner hat die neue Kindertagesstätte für Geretsried geplant.

Das Büro von Architekt Udo Brückner hat die neue Kindertagesstätte für Geretsried geplant.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

Brückner führte durch das zweigeschossige Gebäude. Dass nach nur zwei Monaten bereits Richtfest gefeiert werden konnte, erklärte der Architekt so: "Ein Holzbau geht schnell, aber es baucht eine längere Vorlaufzeit." Das Gebäude sollte bis zur Weihnachtszeit weit genug gediehen sein, damit es unbeschädigt durch den Winter kommen konnte. Das ist weitgehend gelungen: Lediglich die Dachabdichtung wurde nicht rechtzeitig fertig, es bekam daher eine vorläufige Notabdichtung.

Zimmerermeister Günther Salzinger von der Holzbau und Zimmerei Haidl wünschte dem Kindergarten in seinem Richtspruch Gutes für die Zukunft: "Mag der Ort gar schnell gedeih'n und ein Hort den Kindern sein."

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