Geretsried:Feuerwehrschule sucht Lehrerinnen

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Staatliche Einrichtung kann heuer noch vier Stellen besetzen

Von Felicitas Amler, Geretsried

Feuerwehrtechnische Beamte sind gesuchte Spezialisten: An der Staatlichen Feuerwehrschule Geretsried sind gerade vier Lehrer-Stellen für diese Qualifikation ausgeschrieben; zehn weitere sollen im kommenden Jahr folgen. Und der Markt sei "sehr umkämpft", sagt Schulleiter René Mühlberger. Deswegen würden auch Leute genommen, die aus Handwerk oder Dienstleistung kommen, aber eine Leidenschaft fürs Feuerwehrwesen mitbrächten. Sie werden dann direkt an der Schule zu Lehrern ausgebildet; momentan ist sogar ein Konditor dabei.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat soeben mehr Personal für die drei staatlichen Feuerwehrschulen versprochen. "In Würzburg, Regensburg und Geretsried werden sich die Stellen im Vergleich zum Jahr 2010 verdoppeln", sagte der Minister am Samstag auf der Versammlung des Landesfeuerwehrverbandes in Dingolfing. Zusätzliche 50 Planstellen, davon 33 Lehrstellen seien geplant. Im Sonderprogramm "Katastrophenschutz" seien zudem rund 14 Millionen für die Feuerwehren veranschlagt.

Geretsried ist die größte der drei Einrichtungen. Dort werden jährlich etwa 6000 Haupt- und Ehrenamtliche in Brandschutz und Krisenmanagement ausgebildet. Die Einrichtung an der Sudetenstraße 81 verfügt über mehr als 40 Fahrzeuge und etliche übers Gelände verstreute Gebäude, betreibt die größte Eisenbahn-Übungsanlage Deutschlands, hat einen Hotelbetrieb mit 114 Betten, beschäftigt 85 Mitarbeiter in Lehre und Service, gibt in ihrer Kantine jährlich mehr als 70 000 Essensportionen aus - und wächst kontinuierlich.

Etwa 40 Stellen umfasse der reine Lehrbereich, sagt Mühlberger. Wer hier unterrichten möchte, brauche die gleiche Qualifikation wie jemand, der bei der Berufsfeuerwehr arbeitet. Wenn er diese nicht schon mitbringe, sondern etwa gelernter Mechatroniker oder Schreiner oder Installateur sei, dauere die Weiterbildung zwei Jahre. Frauen seien bisher nicht unter den Lehrern: "Da ist bei uns leider völlige Fehlanzeige", räumt der Schulleiter ein. Er könne also nur "den Ruf nach außen richten, sich zu bewerben".

© SZ vom 24.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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