Geretsried:Eisstadion kommt unter Dach und Fach

Geretsried: Seit 2006 ist das Geretsrieder Eisstadion ohne Dach. Es war einsturzgefährdet und asbestbelastet.

Seit 2006 ist das Geretsrieder Eisstadion ohne Dach. Es war einsturzgefährdet und asbestbelastet.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Geretsrieder Stadtrat beschließt abgespeckte Planung für 3,8 Millionen Euro. Der Bau wird wohl erst in zwei Jahren fertig

Die Kosten sind runter, das Dach soll rauf: Der Stadtrat hat am Dienstag mehrheitlich dafür gestimmt, eine neue Planung für das Eisstadion in Auftrag zu geben, das seit elf Jahren ohne Decke ist. Nach einer groben Kalkulation des Architekturbüros Kiessler und Partner ließe sich eine Hallenkonstruktion statt für 6,5 Millionen Euro, wie zuletzt geschätzt, auch für 3,8 Millionen Euro erstellen. Die River Rats vom Eissportclub Geretsried (ESC) müssen aber womöglich noch weitere zwei Jahre warten, bis an der Jahnstraße alles unter Dach und Fach ist. Denn die Stadt muss ein geordnetes Vergabeverfahren erst in Gang setzen. Stadt-Architekt Christian Müller sagte, es sei offen, ob mit dem Umbau nächstes oder übernächstes Jahr begonnen werden könne. Als Bauzeit werden sechs bis acht Monate angesetzt.

Daniel Hock von Kiessler und Partner stellte die reduzierte Planung vor, bei der nicht nur auf bestimmte Ausbauten in Foyer, Café und Untergeschoss verzichtet wird, sondern auch auf den - teuren - Abbruch der Nordtribüne. Dadurch habe das Dach eine größere Spannweite und erfordere eine besondere Konstruktion. Die Hülle sei auf das Wesentliche reduziert. Die fertigen Elemente des Dachs aus Holz und Metall seien dieselben wie in der Neuen Messe München. Das geschlossene Stadion werde sowohl im Schallschutz als auch klimatisch alle Anforderungen erfüllen. Auf Nachfrage von Dominik Irmer (Freie Wähler) sagte Hock: "Das Haus ist voll gedämpft und belüftet, es ist dort auch jede Sommernutzung möglich."

Die Freien Wähler tragen die Entscheidung für eine Sanierung des Eisstadions zwar mit, sie betonten aber, dass ihnen ein Neubau schon vor fünf Jahren lieber gewesen wäre. Heidi Dodenhöft (FW) sagte, sie stimme aus Respekt vor dem Eissportverein zu, "der all diese Jahre wartet und wartet" und nun schon mehrere Winter ohne Dach überstanden habe. Dies sei auch nur mit einem "wahnsinnig hohen Personalaufwand" des Vereins möglich gewesen, erklärte Hans Hopfner (SPD): "Höchste Zeit, dass wir anpacken."

Einzig die drei Grünen-Stadträte lehnten die Maßnahme ab. Ihr Sprecher Volker Witte sagte, ihre Meinung sei bekannt: "In den heutigen Zeiten des Klimawandels ist ein Eisstadion nicht mehr tragbar."

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