Allein im Geretsrieder Stadtteil Gartenberg soll die Bevölkerung bis zum Jahr 2040 um etwa 60 Prozent weiter wachsen. Das prognostiziert der Demografiebericht. Mit der Bevölkerung steigt auch der Bedarf an neuen Bildungseinrichtungen. Bis 2040 benötigt die Stadt daher eine dritte Grundschule. Die Suche nach einem geeigneten Standort gestaltet sich jedoch schwierig, wie bei der Vorstellung des Entwurfs des Flächennutzungsplans in der jüngsten Stadtratssitzung am Dienstag deutlich wurde.
Verkehr und Wald als Hindernisse
Drei Standorte standen zur Debatte, die für Gemeinbedarfsflächen geeignet sind. Nur auf solchen Flächen kann eine Schule errichtet werden. Ein zentraler Diskussionspunkt war die Böhmwiese als potenzieller Standort. Der Bau einer Schule dort ist grundsätzlich möglich, doch die geplanten Verkehrsprojekte bereiten der Verwaltung Sorgen. Stadtbaurat Rainer Goldstein erklärte: „Es ergibt aus fachlicher Sicht keinen Sinn, die Böhmwiese zu bebauen, bevor Klarheit über die S-Bahn-Verlegung besteht.“ Ohne finale Entscheidungen zur Verlegung der Bundesstraße 11 und zur S-Bahn-Verlängerung sei eine Entwicklung des Gebiets schwer umsetzbar.
Auch ein weiterer Standort südlich des Festplatzes stieß auf Bedenken. Die Fläche erfüllt zwar die Anforderungen für ein Schulgebäude und die nötigen Sportplätze, doch: „Diese Fläche greift in den Bannwald ein, das ist natürlich eine relativ hohe rechtliche Hürde“, so Goldstein.
Alte Grundschule als Alternative
Ein dritter Standort im Bereich der ehemaligen Grundschule und der Stadtbibliothek scheint vielversprechend. Die Nähe zu bestehenden Sportanlagen und die Erreichbarkeit zu Fuß für Schüler sind klare Vorteile. Doch auch hier gibt es Hürden: Die Stadt müsste das Jugendzentrum Saftladen verlagern. Ob das machbar ist, bleibt offen.
Die Zeit drängt – nicht nur wegen der wachsenden Bevölkerung: „Die Frage der dritten Grundschule wird man in Abhängigkeit der S-Bahn-Realisierung sowie der Nachnutzung der Karl-Lederer-Schule diskutieren müssen“, stellte Goldstein klar.