Geretsried:Die Unternehmer wählen

Handelskammer richtet eigenen Ausschuss für den Kreis ein

Von Thekla Krausseneck, Geretsried

Knapp 10 800 Betriebe des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen erhalten diese Woche Post von der Industrie- und Handelskammer: Zwischen 25. April und 6. Mai findet die IHK-Wahl 2016 statt, die Unterlagen sind bereits verschickt worden. Gewählt wird ausschließlich per Brief. Mit der Abstimmung steht der Kammer eine Veränderung bevor: Das derzeitige IHK-Gremium Bad Tölz-Wolfratshausen-Miesbach mit seinen 26 Mitgliedern wird in zwei Regionalausschüsse aufgelöst, eines für Bad Tölz-Wolfratshausen und eines für Miesbach. Die Ausschüsse werden aus jeweils 15 Mitgliedern bestehen, darunter vier Vertreter aus der Industrie, vier aus dem Handel und sieben aus dem Bereich Dienstleistungen.

24 Kandidaten stehen im Kreis zur Wahl, darunter sechs Frauen, heißt es in einer Mitteilung des Vorsitzenden Reinhold Krämmel. Er stellt sich für den Bereich Industrie genauso zur Wahl wie Philipp Klaus, Gerhard Knill, Josefine Steinmüller, Lorenz Stöger und Kilian Willibald. Im Bereich Handel treten Florian Blickenberger, Bernd Füger, Volker Reeh, Renate Schreindl, Christian von Stülpnagel und Peter Wiedemann an. Im Bereich Dienstleistung können die Wähler Fred Fuchs, Daniela Gögler, Thomas Goldhofer, Heinrich Hasch, Lydia Hofherr, Jochen Leerhoff, Peter Lorenz, Beate Mader, Gerhard Meinl, Thomas Schroeder, Andreas Strohm oder Renate Waßmer ihre Stimme geben. Wahlberechtigt sind alle IHK-Betriebe, das Recht wahrnehmen dürfen Inhaber, Geschäftsführer, Prokuristen, Vorstände, persönlich haftende Gesellschafter und besonders bestellte Bevollmächtige.

Neben dem Regionalausschuss wählen die Betriebe außerdem die Mitglieder der Vollversammlung der IHK München und Oberbayern. Die Vorsitzenden der Regionalausschüsse werden automatisch Mitglieder der Vollversammlung.

Krämmel ruft alle IHK-Betriebe zur Teilnahme an der Wahl auf: Eine hohe Wahlbeteiligung sei ein "starkes Signal der Legitimation" an die Gewählten, sich für die Belange der Wirtschaft einzusetzen. Schwerpunkte der IHK in den kommenden 15 Jahren seien die Digitalisierung, Mobilität sowie Arbeit und Bildung "als zwei Seiten einer Medaille", so Krämmel. In Geretsried sei die S-Bahn-Verlängerung ein Herzblutprojekt der IHK, und auch den infrastrukturellen Ausbau der West-Ost-Verbindung wolle man vorantreiben. "Wer von Weyarn nach Weilheim will, braucht dafür schon mal anderthalb Stunden. Und mit dem ÖPNV braucht man es gar nicht zu probieren", sagte Krämmel. Auch wolle die IHK weiterhin dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt sei dramatisch: Zu Beginn des Lehrjahrs 2015/2016 seien 100 von 760 Lehrstellen frei geblieben, vor allem in den handwerklichen und Industrieberufen, in der Hotellerie und in der Gastronomie. Ein Pfeiler, auf den die IHK baue, sei die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt. Flüchtlinge brächten ein Fachkräftepotenzial mit, über dessen Höhe man zwar streiten könne, so Krämmel. "Aber wir dürfen auch kleines Potenzial nicht ungenützt lassen."

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