Süddeutsche Zeitung

Geretsried:Auf halber Strecke

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Sieben von 13 Planungsschritten zum Bau der Ultrafiltrationsanlage für Geretsried und Königsdorf sind bis jetzt in Arbeit. Im Herbst 2016 soll sie in Betrieb gehen

Von Thekla Krausseneck, Geretsried

Die Ultrafiltrationsanlage befindet sich mitten in der Planung: Das beauftragte Ingenieursbüro Blasy und Øverland hat dem Verwaltungsrat der Geretsrieder Stadtwerke am Mittwoch einen Überblick über Aufbau und Variationen der Anlagen sowie den zeitlichen Ablauf bis zum Ende der Planungen gegeben. Ende Frühjahr 2015 sollen sie demnach abgeschlossen sein. Mit der Gemeinde Königsdorf, das nach Forderungen des Gesundheitsamts ebenfalls eine Ultrafiltrationsanlage bauen soll und das sich an der Geretsrieder Anlage beteiligen wird, sei bislang noch keine fertige Zweckvereinbarung ausgehandelt worden. Die Gemeinde sei aber "mit im Boot", sagte Bürgermeister Michael Müller in der Sitzung.

Nicht alle Verwaltungsräte zeigten sich mit dieser mündlichen Zusicherung zufrieden, Müller aber ging auf Nachfragen nicht ein. Die Forderung Volker Reehs etwa, die Zusammenarbeit "nachhaltig" anzulegen, "damit sich Königsdorf im Klaren darüber ist: Es geht nicht um zwei, drei Jahre", beantwortete Müller so: Er werde über Vertragsangelegenheiten nicht öffentlich diskutieren, ehe ein Vertrag vorliege.

Dieter Rosar, im Ingenieurbüro für alle Belange der Wasserversorgung zuständig, stellte die laufenden und kommenden Planungsschritte vor. So wird derzeit mit den Geretsrieder Stadtwerken und Königsdorf geklärt, wie die Wasserversorgung und der Verbrauch in den vergangenen Jahren war. Berücksichtigt werden müssen bei der Planung die unterschiedlichen Druckzonen: Da Königsdorf höher liegt als Geretsried, müsste eine zusätzliche Pumpe eingebaut werden, damit die Gemeinde mit dem gefilterten Wasser versorgt werden kann.

Knapp die Hälfte der 13 Planungsschritte - von der Festlegung der Wassermenge, die in der Anlage aufbereitet werden kann, bis hin zur konkreten Empfehlung - sei bereits im Gang oder schon abgeschlossen, sagte Rosar. Dazu zählen die Erstellung von Blockbildern zu allen Varianten der Anlagenkonfiguration, die Ermittlung des Platz- und des elektrischen Leitungsbedarfs - also ob vorhandene Schaltanlagen verwendet werden können oder ob eine ganz neue Trafoanlage gebaut werden muss - und die Analyse der Notstromversorgung. Erst wenn die ersten sieben Schritte abgeschlossen sind, können Konzepte für die zu verlegenden Rohre und das Gebäude erstellt werden. Danach folgt die Kostenschätzung für die Investition, die Betriebsmittel und das Personal. Das müsste zwar nicht täglich in der Anlage anwesend sein, da sie sich aus der Distanz von den Stadtwerken überwachen und steuern ließe. Sporadische Besuche sind aber vor allem in der Anfangszeit zu erwarten. Ende Frühjahr 2015 werden die möglichen Varianten verglichen und schließlich die Empfehlung ausgesprochen.

Nach einer bisherigen Schätzung wird das Gebäude 25 mal 15 Meter groß. Verwaltungsrat Walter Büttner schlug vor, die Anlage so zu dimensionieren, dass sie die maximal erlaubte Wassermenge filtern könnte, die dem Gebiet überhaupt entnommen werden darf. Sowohl Müller als auch Stadtwerke-Leiter Jan Dühring schätzen, dass die Anlage Mitte bis Herbst 2016 in Betrieb genommen werden kann.

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Quelle:
SZ vom 05.12.2014
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