Süddeutsche Zeitung

Sommergewitter:Dauereinsatz nach dem Hagel

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Hausmeister wie Georg Goldhofer räumen wegen der Unwetter im Raum Wolfratshausen auch jetzt noch rund um die Uhr auf

Von Paulina Porer, Wolfratshausen

Zerstörte Dachfenster, unter Wasser gesetzte Schächte, verstopfte Gullys - Hausmeister Georg Goldhofer beseitigt das Chaos, das die vielen Unwetter der vergangenen Wochen hinterlassen haben. Im Gespräch mit der SZ erzählt der Wolfratshauser Serviceanbieter, was es alles zu tun gibt.

SZ: Herr Goldhofer, wie haben sich die Unwetter auf Ihre Arbeit ausgewirkt?

Georg Goldhofer: Beim ersten Unwetter waren wir von 21 bis 3 Uhr in der Früh auf den Dächern. Wir haben Notverglasungen gemacht und abgedichtet. Tagsüber ging es dann die ganze Woche so weiter. Neben der Hausmeisterarbeit haben wir die Dächer mitgemacht, von in der Früh um 8 Uhr bis teilweise 21 Uhr. Dann kam noch ein Unwetter. Als der Platzregen niederging, mussten wir die Keller auspumpen. Noch jetzt sind wir mit den Sturm- und Wasserschäden beschäftigt. Zudem beseitigen wir Laub und Äste von den Gehwegen und vor den Eingängen. Wir haben von den Hausverwaltungen eine ganze Menge zusätzliche Aufträge bekommen. Aber es warten natürlich auch unsere normalen Arbeiten wie Heckenschneiden und Rasenmähen.

Wozu werden Sie jetzt gerade am meisten gebraucht?

Momentan beim Aufräumen. Wir räumen alles querbeet zusammen, die letzten Dächer haben wir so weit verschlossen, jetzt geht es dann ans Einbauen der Ersatzteile. Die Ersatzteilbestellungen laufen schon.

Treffen Sie als Hausmeister Vorkehrungen für weitere Unwetter?

Wir bestellen Dachziegel und Dachfenster-Glasscheiben für die Wohnanlagen auf Vorrat. Wir beschaffen uns auch wieder Planen, denn es wird ja nicht der letzte Hagel sein in diesem Jahr. Wir müssen immer schauen, dass die Wohnungen trocken gehalten werden. Das ist das Wichtigste.

Und was kann man selbst tun?

Es gibt so bestimmte Katastrophenpacks mit Folien und Klebeband. Das sollte man daheim haben, dass nicht gleich ein jeder Hausmeister, die Feuerwehr oder der Rettungsdienst anrücken muss, sondern man sich selbst mal schnell für eine Stunde helfen kann. Generell sollten die Bürger auch mehr Selbstverantwortung übernehmen, weil die Rettungsdienste, egal welche - die können nicht auf einmal überall sein. Und auch wir Hausmeister können das nicht.

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Quelle:
SZ vom 09.07.2021
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