Süddeutsche Zeitung

Gemeinschaft erleben:Beuerberg singt mit

Christa Albrecht leitet ein Chorprojekt zum Mitmachen

Von Sophia Ulrich

Nach der langen Zeit der Corona-Einschränkungen startet die katholische Kirchenstiftung Sankt Peter und Paul Beuerberg das Chormusik- und Kunstprojekt "Sing mit! Beuerberg gut gestimmt". "Die Menschen haben sich daran gewöhnt, nirgendwo mehr hinzugehen und ihre Kontakte zu reduzieren", sagt Christa Albrecht. "Wir sollten uns jetzt erinnern, dass wir zur Gemeinschaft gehören und hier leben dürfen. Das ist ein hohes Gut!" Seit acht Jahren leitet sie die Beuerberger Singglöckchen, nun engagiert sie sich für das Chorprojekt, das sich an alle Generationen richtet. "Viele sagen, sie können nicht singen. Das stimmt aber oft gar nicht! Man kann es einfach mal ausprobieren und dann schauen, wie weit es geht."

Am Montag haben die ersten offenen Chorproben begonnen. Es gibt vier Gruppen: Albrecht leitet die "Minis" und einen Chor für Jugendliche zwischen zehn und 14 Jahren. Barbara Sebald übernimmt einen Frauenchor ab 14 Jahren, Stefan Moser einen Projektkirchenchor für Erwachsene. Zunächst wird die Stimme mit Lockerungsübungen aufgewärmt. Für die Kinder gehören Sprechen und Lachen zur Vorbereitung, bei den Älteren werden gezielte Einsingübungen für konkrete Stücke gewählt. Der Erwachsenenchor studiert unter anderem das Abendlied von Josef Rheinberger ein. "Eines der schönsten Chorstücke überhaupt", so Albrecht.

Die eingeübten Stücke werden am Samstag, 23. Oktober, in der neu renovierten Stiftskirche Beuerberg bei einem feierlichen Abendlob aufgeführt (19 Uhr). Begleitet wird der Chorgesang dann von Instrumentalmusik und Lichtkunst unter dem Motto "Zwischen Himmel und Erde". Das Konzert bildet den Abschluss eines "bunten Chortags". Für alle Chöre werden am 23. Oktober Workshops mit der Schweizer Stimmbildnerin Alexandra Schmid angeboten. Am Nachmittag singt Christa Albrecht im Saal der Mühle mit Familien fröhliche Lieder. Im Anschluss dürfen sich Musik-Begeisterte, die älter als 60 Jahre sind, auf das "Seniorensingen für Junggebliebene" mit Josef Steigenberger freuen. Das Projekt "Sing mit! Beuerberg gut gestimmt" wird im Rahmen des bundesweiten Programms "Impuls" vom Bundesmusikverband gefördert. Dieser vertritt die Amateurmusik gegenüber der Öffentlichkeit und der Politik. Ziel des Programms ist es unter anderem , den Neustart der Kultur nach Corona zu fördern sowie die Sichtbarkeit und Motivation zu erhöhen. Mitmachen dürfen Ortschaften, die nicht mehr als 20 000 Einwohner zählen. "Im Mai habe ich davon erfahren. Da mussten wir schnell sein", sagt Albrecht. Derzeit läuft die zweite Förderrunde mit mehr als 500 Projekten. Anschließend soll es noch eine dritte Runde geben. Die Fördersummen liegen zwischen 2500 und 15 000 Euro.

"Ich möchte sofort alle Musik-Leute hier in der Gegend ermutigen, es auch zu machen. Es sind noch Fördergelder da!", sagt Albrecht. Die Amateurmusikszene sei facettenreich und kreativ. "Das muss gefördert werden!" So sieht das auch der neue Pfarrer der katholischen Gemeinde Königsdorf-Beuerberg, Bernhard Häglsperger. Er begrüßt das bundesweite Programm und hofft auf zahlreiche Mitmachende. "Ein schöner Start", findet Albrecht.

Für das Projekt in Beuerberg gilt die 3-G-Regel. Demnach müssen Teilnehmer geimpft, genesen oder getestet sein, um an den Chorproben und Veranstaltungen mitwirken zu dürfen. Vor Ort kann ein Selbsttest unter Aufsicht gemacht werden. Dafür wird ein Teil des Fördergeldes in Höhe von 4000 Euro verwendet.

"Bunter Chortag" am Samstag, 23. Oktober; Anmeldung für das Familien- und Seniorensingen bis 22. Oktober. Wer am feierlichen Abendlob teilnehmen will, sollte sich ebenfalls einen Platz reservieren, dies ist möglich am 22. Oktober von 17 bis 19 Uhr und am 23. Oktober von 10 bis 12 Uhr unter Telefon 08179/9 97 93 61

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Quelle:
SZ vom 30.09.2021
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