Umstrittene Hallen-Pläne:Agrobs kann Bauantrag stellen

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Die Firma Agrobs liegt inmitten einer grünen Landschaft. Erweiterungspläne sieht der Gemeinderat kritisch. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Münsing lässt das Bebauungsplanverfahren für die geplante Erweiterung in Degerndorf ruhen. Die Entscheidung liegt nun beim Landratsamt.

Von Benjamin Engel, Münsing

Die geplante Erweiterung des Degerndorfer Futtermittelherstellers Agrobs ist umstritten. Münsings Gemeinderats bekennt sich in der Sache weiter zu den Zielen des angelaufenen Bebauungsplanverfahrens, lässt dieses aber erst einmal ruhen. Das Gremium hat jedoch am Dienstag per Beschluss eine Ausnahme von der erlassenen Veränderungssperre zugelassen. Somit sind nun die übergeordneten Behörden des Freistaats Bayern am Zug, einen entsprechenden Bauantrag, den das Unternehmen nun stellen kann, zu überprüfen und gegebenenfalls zu genehmigen.

Der Futtermittelhersteller möchte das Betriebsgelände auf einer Moränenkuppe bei Degerndorf um eine sechste und siebte Produktionshalle erweitern. Ob das Vorhaben im Außenbereich tatsächlich privilegiert und damit rechtlich auf jeden Fall zulässig ist, bleibt bislang offen. „Es gibt Argumente, die dafür und solche, die dagegen sprechen“, so Tobias Loscher von der Kanzlei Seufert, welche die Kommune berät. Wie ein Gericht über eine mögliche Klage entscheiden würde, könne er nicht prognostizieren.

Münsing will die Entscheidung des Kreisbauamts abwarten

Die geplanten neuen Hallen von Agrobs hätten Grundflächen von je gut 1500 Quadratmetern sowie Firsthöhen von 17,30 beziehungsweise 17,25 Metern. Nach Norden würden sie wegen der Hanglage deutlich höher aus dem Gelände herausragen als die Bestandsbauten, so Tobias Bähner, der für das Büro Terrabiota den Entwurf für den Bebauungsplan erstellt hat. Bei einer Halle ließe sich über die Dachneigung die Firsthöhe um einen halben Meter reduzieren. Durch 15 Meter breite Hecken werde das Neubauprojekt nach Norden, Westen und teilweise im Osten umfasst.

Laut Bauamtsleiter Stephan Lanzinger ist es aus Sicht der Gemeindeverwaltung sinnvoll, erst einmal abzuwarten, wie das Kreisbauamt entscheide und was bei einem eventuellen Gerichtsverfahren herauskomme. Bürgermeister Michael Grasl (Freie Wähler) wies darauf hin, dass Münsing mit dem jetzigen Schritt seine Planung sichere. Als ehrenamtliches Gremium sei es für den Gemeinderat schwierig, zu komplexen Fragen wie Lärm- oder Staubimmissionen fundiert zu entscheiden. Für Anja Ziernhöld (Grüne) ist Umfang der Einwendungen gegen den Bebauungsplanentwurf „schlicht nicht vereinbar mit Beruf und Familie“.

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:Nächster Schritt für Agrobs-Erweiterung

Münsings Gemeinderat lässt den Flächennutzungsplan für das Areal in Degerndorf ändern.

Von Benjamin Engel

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