Süddeutsche Zeitung

Gemeinderat:Kritik an Neubau im Garten der Bonsels-Villa

Erst 2014 hatte die Waldemar-Bonsels-Stiftung die einstige Villa des Schriftstellers in Ambach aufwendig sanieren lassen. Mit Hilfe von Farbschichtanalysen wurde der ursprüngliche Charakter des denkmalgeschützten Hauses an der Seeuferstraße wiederhergestellt. Unangetastet blieb der Anbau aus den Sechzigerjahren im Westen des Hauses. Diesen will die Stiftung nun abreißen lassen. Die Pläne, ein separates Wohn- und Atelierhaus im Garten zu errichten, stießen im Gemeinderat auf Kritik. Der Antrag wurde einstimmig abgelehnt, auch weil die Erschließung ungeklärt ist. Denn der Teil des Grundstücks parallel zur Straße gehört weitestgehend einem Nachbarn. Lediglich eine Vereinbarung von 1885 erlaubt den Zugang. Laut Bauamtsleiterin Susanne Öttl sieht sich die Gemeinde nicht imstande, deren Gültigkeit zu prüfen. "Das ist Sache des Landratsamts", sagt sie auf Nachfrage.

Der First des neuen 7,50 mal 15 Meter großen Gebäudes soll in Richtung See orientiert sein. Christoph Scholter vom Landesamt für Denkmalpflege betont, dass der Villengarten grundsätzlich schützenswert sei. Einige Gemeinderäte fürchten einen Präzedenzfall, falls eine Bebauung in zweiter Reihe entgegen dem Rahmenplan für das Seeufer erlaubt würde. Die Bauverwaltung teilt die Bedenken nicht.

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Quelle:
SZ vom 12.10.2018 / bene
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