Gemeinderat:Hundesteuer steigt

In Egling werden die Abgaben 2018 teurer

Von Claudia Koestler, Egling

Vom kommenden Jahr an müssen Hundebesitzer in der Gemeinde Egling tiefer in die Tasche greifen. Mit Ausnahme von Angelika Kassner (SPD) votierten die Gemeinderäte am Dienstag dafür, dass von Januar 2018 an der Steuersatz für den ersten Hund von bislang 39 Euro auf 45 Euro pro Jahr erhöht wird. Für jeden weiteren Hund steigt der Satz von 52 Euro auf 90 Euro. Jagdhunde und Hunde in Einöden kosten fortan 30 Euro. Wer sich indes einen Kampfhund halten will, muss künftig 600 Euro statt bisher 500 Euro zahlen. Von der Steuer befreit bleiben Blindenhunde und Tiere, die therapeutischen Zwecken dienen. Die Erhöhung war aus Sicht von Antragssteller Franz Gröbmair (LAM) nötig geworden, weil die Kommune seit 20 Jahren ihre Sätze nicht mehr verändert hatte.

Kassner argumentierte, dass andere Gemeinden zwar auch ihre Steuersätze anheben, "aber die tun auch was dafür, bieten zum Beispiel Dog-Stationen an. Wir aber tun nichts". Ausgerechnet in der beliebten Ausflugsgemeinde Egling mit seinen Nacherholungsflächen an der Grenze zum Landkreis München gibt es bislang keine einzige solcher Stationen mit Hundekotbeuteln. Die Gemeinde sei bei früheren Diskussionen zu dem Schluss gekommen, "das ist zu teuer, das rechnet sich nicht, aber auf der anderen Seite erhöhen wir die Hundesteuer. Ja, was denn jetzt?", fragte Kassner. Auch Sonja Galli-Krottenthaler (FW) wollte die Hundesteuer so berechnen, dass an zentralen Stellen der Gemeinde Entsorgungsmöglichkeiten installiert werden. Für die Anwohner sei es eine große Belastung, die Situation habe sich verschärft: Die Leute brächten zwar inzwischen eigene Tüten mit, ließen diese aber dann gefüllt in der Natur zurück. "Früher ist es verrottet, das geht jetzt nicht mehr, weil es in Plastik ummantelt herum liegt."

Ob ihr bewusst sei, wie viele ausflugsrelevante und zentrale Stellen die Gemeinde habe, konterte Bürgermeister Hubert Oberhauser (FW). "Grob überschlagen sind das zwischen 50 und 70, wenn man solche Stationen flächendeckend und gerecht aufstellen will." Und da müsse man ganz andere Preise ansetzen, wolle man das über die Hundesteuer finanzieren. Doch Hans Spindler (parteifrei) sprang Galli-Krottenthaler bei: "Es hätte einen Wert, solche Behälter aufzustellen, sonst bleibe es den Bürgern beim Ramadama." Außerdem zeigten Hinweisschilder ebenfalls gute Wirkung, wenn sie Hundebesitzer am Wegesrand darauf aufmerksam machten, dass dort Lebensmittel produziert werden. Zu einer Abstimmung über Dog-Stationen kam es aber nicht.

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