Haushaltsplan in Schäftlarn:Schulden für Schulen

Haushaltsplan in Schäftlarn: Die Turnhalle der Grundschule Schäftlarn soll neu gebaut werden.

Die Turnhalle der Grundschule Schäftlarn soll neu gebaut werden.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Für wichtige Projekte wird die Gemeinde in den nächsten Jahren Kredite aufnehmen müssen. Ganz oben steht die Erweiterung der Grundschule mit dem Neubau der Turnhalle. 

Von Veronika Ellecosta, Schäftlarn

So viel Gewerbesteuer hat die Gemeinde Schäftlarn noch nie eingenommen. Nicht weniger als drei Millionen Euro verbucht Kämmerer Thomas Kiendl für dieses Jahr. Und er hatte in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats, als er den Haushaltsplan für 2023 vorlegte, noch eine andere gute Nachricht zu verkünden: Nach einem leichten Rückgang steigen die Rücklagen der Kommune bis Ende 2026 wieder an, und zwar auf schätzungsweise 6,7 Millionen Euro. Das Haushaltsvolumen steigt heuer um 500 000 auf insgesamt 20 Millionen Euro. Diese Ausgleichslage ist einerseits erfreulich, allerdings auch trügerisch: Die Kosten für die Erweiterung der Grundschule mitsamt dem Neubau der Turnhalle sind noch nicht eingepreist. Ebenfalls außen vor bleibt eine mögliche Beteiligung am Neubau der Mittelschule Pullach. Beide Projekte könnten teuer werden.

Die Grundschule soll erweitert werden, denn von 2026 an besteht in Bayern ein Anspruch auf Ganztagesbetreuung. Konkret plant Schäftlarn, eine neue Turnhalle zu errichten und die Räume der Schule auszubauen. Bei dem Projekt sei allerdings noch unklar, wie hoch die Förderungen seien und auf welche Summen die Gemeinde übernehmen müsse, sagte Richard Kämmerer. Die Rücklage werde möglicherweise für das Projekt nicht ausreichen.

Auch eine Beteiligung am Neubau der Mittelschule Pullach könnte die Kommune einen zweistelligen Millionenbetrag kosten. "15 bis 20 Millionen könnten grob geschätzt für diese beiden Projekte anfallen", sagte Kiendl. "Ich frage mich, wie wir das stemmen sollen. Wir sollten uns gut fragen, was möglich ist und was nicht." Bürgermeister Christian Fürst (CSU) fügte hinzu: "Bei der Grundschule Schäftlarn bin ich optimistisch, dass wir das stemmen. Bei Pullach wird für uns nicht möglich sein, mit zu investieren." Ohnehin habe es mit Pullach bisher nur Vorgespräche gegeben, sagte Fürst.

Darüber hinaus fällt für die Gemeinde vor allem der Neubau des Mietshauses in der Auenstraße 9 an, der auf 1,3 Millionen Euro kosten wird. Weitere Investitionen betreffen Straßenbauprojekte an der Zech- und Bahnhofstraße und die Schlusszahlung bei der Bundesstraße 11. Insgesamt belaufen sich die Ausgaben für die Straßenprojekte auf 1,6 Millionen Euro. Und auch neue Anschaffungen für die Feuerwehr schlagen mit 750 000 Euro zu Buche.

Für die Investitionen muss sich die Kommune weiter verschulden. Die gesamten Verbindlichkeiten betrugen Anfang dieses Jahres noch vier Millionen Euro, durch die Kreditaufnahme für die Auenstraße steigen sie heuer um 1,6 Millionen Euro an. Bis Ende 2026 beträgt der Schuldenstand der Gemeinde dann voraussichtlich 4,2 Millionen Euro. Damit läge er über dem Landesdurchschnitt. Allerdings müsse man hinzuzufügen, dass die Investition in Mietshäuser in der Auenstraße nach 20 Jahren abbezahlt sei und sich selbst tragen werde, sagte Kiendl. Damit werde also langfristig ein Vermögenswert geschaffen.

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