Gastronomie in Bad Tölz-Wolfratshausen:Essen wie beim Opa

Gastronomie in Bad Tölz-Wolfratshausen: Drei Männer in einer Küche (v.l): Cosmin Longdor, Mario Migurel und Salvatore "Nonno" Scollo bereiten die Speisen zu.

Drei Männer in einer Küche (v.l): Cosmin Longdor, Mario Migurel und Salvatore "Nonno" Scollo bereiten die Speisen zu.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Die Trattoria Da Nonno nahe der Pupplinger Au bietet frische und authentisch italienische Küche zu fairen Preisen

Von Nadja Schäble, Egling

Die Idee entstand bei gemeinsamen familiären Abendessen im Hause Scollo: "Wir wollten den Leuten die Möglichkeit geben, auch beim Nonno im Wohnzimmer zu essen", erzählen die beiden Freundinnen Laura Scollo und Michaela Kunstmann über die Kochkünste von Salvatore Scollo, Lauras Vater und eigentlich "Nonno" genannt. Gesagt, getan, seit dem 20. April 2019 steht am Rande der Staatsstraße 2017 von Wolfratshausen in Richtung Sauerlach kurz nach der Isarbrücke ein neues Schild: "Trattoria Da Nonno" verspricht authentisch italienische Küche. Früher befand sich hier in der Austraße 2 das Wirtshaus "Pupplinger". Als dieses im März schloss, suchte Michaela Kunstmann als Pächter der Gaststätte eine neue Idee. "Wir beschlossen, das mit Profis zu machen", sagt sie über den Startschuss zum gemeinsamen Projekt. Schon lange durfte sie die Kochkünste des Vaters ihrer italienischen Freundin genießen, jetzt sollte dieses Privileg noch mehr Leuten zuteil werden. Und nachdem sich die zwei Frauen über die Kinder kennenlernten, war der Name für das Restaurant schnell gefunden: "Da Nonno", auf Deutsch zum Opa.

Bürgerlich heißt der Nonno Salvatore Scollo und ist seit über 40 Jahren leidenschaftlicher Koch. Ob auf Schiffsreisen oder mit dem ehemaligen "Paparazzi" in Wolfratshausen, der gebürtige Sizilianer verköstigt seine Gäste gerne mit italienischen Spezialitäten. Die Speisekarte im "Da Nonno" fällt eher klein aus. Dafür sind aber auf der Wochenkarte nicht nur Pizza und Pasta zu finden, sondern auch saisonales Gemüse und Fisch und Fleisch aus der Region. Die Frutti di Mare werden am Anfang der Woche frisch zubereitet. "Da kann es natürlich sein, dass die am Sonntagabend aus sind. Aber lieber ist es mal aus, als dass es zuhauf im Keller liegt", sagt Michaela Kunstmann, die sehr viel Wert auf Qualität legt. Manchmal mag es dadurch etwas teurer werden, aber sie versuche immer einen fairen Preis zu finden, erklärt sie. Ihre persönlichen Favoriten im Haus sind das Pizzabrot Rosso und das Rindercarpaccio. Glutenfrei gibt es die Pizzen auch und beim Ausrollen und Belegen kann der neugierige Kunde dem Pizzabäcker Marcello über die Schulter schauen. Der Sizilianer hat seine kleine Backstube direkt im vorderen Gästeraum. An den Wänden der Gaststätte hängen Schwarz-Weiß-Fotografien: Die "Hall of Fame" der Mitarbeiter. "Die haben im Sommer so toll gerockt", sagt Michaela Kunstmann begeistert. Bei 170 Plätzen im Biergarten kann der Kilometerstand einer Servicekraft schon mal 14 Kilometer anzeigen. Auch innen hat das Restaurant viel Platz, 140 Gäste können hier bedient werden und sowohl unter der Woche als auch am Wochenende ist die Trattoria gut gefüllt. Auf dem großen Parkplatz ist Nonnos Porträt gut zu sehen. "Wir haben ganz Wolfratshausen mit seinem Gesicht bepflastert. Er kann nicht mehr einkaufen gehen", sagt Michaela Kunstmann scherzhaft. Aber sowohl die Werbung als auch die Renovierungsarbeiten haben sich gelohnt. Viele Gäste kommen immer wieder, darunter auch überregional bekannte Gesichter. Auch die "Notte Italiana", ein italienischer Abend mit Livemusik, war im Sommer ein voller Erfolg. Nun steht schon das nächste Event auf dem Programm. "Flying Pizza" ist ein All you can eat Buffet, das am 9. November aufgebaut wird.

Die Tische mit ihren rot-weiß-karierten Tischdecken und die italienische Musik im Hintergrund sind einer bodenständigen, aber lockeren Trattoria nachempfunden. "Ist nur etwas größer geworden als Nonnos Wohnzimmer", sagt Laura Scollo und Michaela Kunstmann weiß: Auch wenn es ab und zu etwas lauter zugeht, fühlen sich die Wolfratshauser hier wohl und wer beim Opa essen will, sollte reservieren.

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