Gastronomie im Oberland:Mission Burger-Begehren

Gastronomie im Oberland: Der gebürtige Kroate Esad Balic hat an der Sauerlacher Straße in unmittelbarer Nähe des S-Bahnhofs eineFiliale der "Burger House"-Kette eröffnet. Seit den Corona- Lockerungen kann man die Kreationen auch im Biergarten essen.

Der gebürtige Kroate Esad Balic hat an der Sauerlacher Straße in unmittelbarer Nähe des S-Bahnhofs eineFiliale der "Burger House"-Kette eröffnet. Seit den Corona- Lockerungen kann man die Kreationen auch im Biergarten essen.

(Foto: Hartmut Pöstges)

In Wolfratshausen eröffnet Esad Balic die derzeit einzige Filiale einer beliebten Fast-Food-Kette in Bayern, die außerhalb Münchens steht. Der Franchise-Nehmer und die drei Köche setzen auf frische und regionale Zutaten.

Von Konstantin Kaip

Burger-Restaurants mit hohen Qualitätsansprüchen und frischen Zutaten gibt es inzwischen viele, zumindest in größeren Städten. Das Burger House, das 2012 in München gegründet wurde und inzwischen neben neun Filialen in der Landeshauptstadt auch zwei in Baden-Württemberg und eine in Kuwait betreibt, gehört schon zu den etwas älteren und größeren von ihnen. Seit einigen Wochen reiht sich nun Wolfratshausen in die Liste der Standorte ein: An der Sauerlacher Straße, im ehemaligen Flamingo, hat Esad Balic die derzeit einzige Burger House-Filiale in Bayern außerhalb Münchens gegründet.

Der im Vergleich zu anderen Ketten erfreulich schlichte Name, der im Logo in weißen Blockbuchstaben auf schwarzem Grund zwischen ein orangenes Burgerbrötchen geklemmt wird, ist Programm: Auf der Karte stehen zwar auch eine Handvoll Salat-Kreationen und ein "Falafel Bowl", im Großen und Ganzen aber dreht sich alles um die Burger. Gründer Nicolas Hegewitsch, so kann man es auf der Website der Kette lesen, lebte und lernte mit seiner Frau in New York, bevor er in München "inspiriert vom American-Food-Style" seine Philosophie eines guten Burgers mit frischen regionalen Zutaten an die Leute brachte. Und die entspricht dem, was US-Amerikaner schätzen. Den Burger kann man in eine Hand nehmen und theoretisch auch beim Autofahren essen. Der "Classic House Burger" ist als Signatur-Stück sozusagen die Essenz dieser Philosophie: ein Cheeseburger, simpel und klar wie der Name der Kette. Das Fleisch ist saftig, der Käse wohl dosiert und zart geschmolzen, das Brötchen außen weich und innen leicht kross, die geheime Haussoße präsent, ohne an den Seiten herauszuquellen.

Wem das zu einfach ist, kann zwischen 16 weiteren Variationen wählen, vom "Camembert Chicken Burger" über den "Trüffel Burger" und den "Vegan Burger" bis zum "Unnecessary Burger", der mit dreifach Bacon und dreifach Käse beansprucht, alles andere als gesund zu sein. Die Preise variieren zwischen 8,49 und 12,99 Euro in der Single-Version mit 125 Gramm Rinderhack. Verhungern muss aber niemand, denn alle Burger kann man gegen Aufpreis auch mit zwei Paddies bekommen, den Klassiker sogar mit drei oder vier. "Jumbo House Burger" heißt dann die ultimative Maulsperren-Version mit 500 Gramm Beef für 16,49 Euro.

Die Pommes sind zwar handgeschnitten, kosten aber extra - mindestens 3,99 Euro. Mit Aufpreis gibt es sie aus Süßkartoffeln oder mit allerlei Extras wie Käse, Bacon, Chili, Kombinationen davon oder Parmesan und Trüffel. Am günstigsten isst man zwischen 11 und 17 Uhr, wenn es den Classic Burger im Paket mit Pommes und Softdrink für knapp zehn Euro gibt.

Was in München als vergleichsweise billig durchgeht, mag in Wolfratshausen dem ein oder anderen recht happig erscheinen. Geschäftsführer Balic aber erklärt, was seine Burger von anderen unterscheidet: "Das Fleisch", sagt er ohne lange nachzudenken. Das werde bei Burger House eben nicht gefroren, sondern täglich frisch von der Metzgerei Boneberger aus Schongau geliefert. "Top Qualität aus Bayern", wie er betont. Und die Buns, wie die Brötchen auf Neudeutsch heißen, stammten von der Bäckerei Riedmair in München und würden frisch aufgebacken. Regional seien auch die Kartoffeln für die Pommes und das Gemüse von einem Münchner Großhändler.

Balic ist Franchise-Nehmer. Der gebürtige Kroate, der in München-Obersendling wohnt, muss also sein Wolfratshauser Restaurant nach den strengen Kriterien der Kette führen. Seine drei Köche wurden alle bei Burger House in München geschult und müssen sich an die vorgeschriebene Zubereitung halten, die die Bratzeit sowie die Dosierung der Soßen und Toppings exakt vorsieht, damit die Burger immer so schmecken, wie sie sollen. Auch die Einrichtung soll den Filialen einen unverwechselbaren Wiedererkennungswert geben. In Wolfratshausen betrifft das bislang allerdings nur die zahlreichen gerahmten Schwarz-Weiß-Fotos von Models und Prominenten an den Wänden. Die Inneneinrichtung mit Holzvertäfelung und Tresen stammt noch vom Vorgänger. "Wir warten auf das Konzept", sagt der 26-Jährige. Dies werde von den neuen Gesellschaftern erstellt, an die der Gründer seine Burger-Kette verkauft habe.

Trotz seines jungen Alters sei er schon seit zehn Jahren in der Gastronomie tätig, sagt Balic. In Kroatien habe er auch in Discos am Strand gearbeitet, später in mehreren unterschiedlichen Lokalen. Seine Burger-Erfahrung sei zwar noch gering. Aber auch er habe eine Schulung beim Franchise-Geber absolviert. Das Angebot, in Wolfratshauser eine Filiale zu übernehmen, habe er gerne angenommen, sagt der Geschäftsführer. "Der Standort ist top: gleich an der S-Bahn, mit viel Laufkundschaft und Terrasse." Dass das Burger-Begehren in Wolfratshausen groß ist, hat er schon am Eröffnungstag gemerkt, als die Leute vor seinem Laden Schlange standen. Anfangs durfte er die Burger nur zum Abholen verkaufen, inzwischen kann man sie dank Lockerung der Corona-Regeln auch gemütlich im Biergarten verzehren. Besonders an lauen Abenden nehmen die Wolfratshauser das Angebot gerne an. Am letzten Maisonntag, berichtet Balic, seien alle Tische von 16 bis 22 Uhr besetzt gewesen. 124 Burger habe er verkauft.

Ob die Liebe zu seinem Fast Food in Wolfratshausen hält, wird sich zeigen. In Starnberg gab es auch einmal eine Burger House-Filiale, die aber nach kurzer Zeit wieder schließen musste. Wer dort einen High-End-Burger essen will, muss nun zu Hans im Glück, der anderen großen Kette. Balic jedenfalls ist zuversichtlich, dass das Konzept, auch über die anfängliche Neugier hinaus in der Loisachstadt Bestand hat. Einige Gäste seien schließlich schon zum vierten oder fünften Mal gekommen, sagt er. Und fügt überzeugt hinzu: "Wir haben ein Spitzenprodukt."

Gastronomie im Oberland: Die Zutaten für die Burger sind frisch und stammen aus der Region.

Die Zutaten für die Burger sind frisch und stammen aus der Region.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Burger House, Sauerlacher Straße 36, 82515 Wolfratshausen. Öffnungszeiten: 11 Uhr bis 22.30 Uhr (derzeit nur bis 22 Uhr), Mehr Informationen im Internet unter www.theburgerhouse.com

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