Es ist ein sonniger Vormittag, an dem Bürgermeisterin Elke Zehetner 18 spanische Austauschschüler und ebenso viele Zehnt- und Elftklässler des Gymnasiums Penzberg in ihrem Rathaus begrüßt. Nicht nur nimmt die Schule an internationalen Projekten wie Comenius und Erasmus und der Initiierung von Hilfsprojekten in Rumänien und Guatemala teil. Mit diversen Austauschprogrammen leistet das Gymnasium bereits seit vielen Jahren einen entscheidenden Beitrag zum interkulturellen Austausch. Angeboten werden Schülerreisen nach China, in die USA, nach Frankreich und nach Spanien. So haben also Mitte März 18 Gymnasiasten, begleitet von Spanischlehrerin Ruth Liebl und Studiendirektor Norbert Schröpel, ihre neue Partnerschule in Burriana in der Provinz Valencia für sechs Tage besucht. Nun stand der ebenso lange Gegenbesuch aus Spanien an, der mit einer gemeinsamen Rathausbesichtigung beginnen sollte.
In Begleitung von Liebl, Studiendirektor Karl Steiner und ihren spanischen Kolleginnen Encarna Sanjuán und Teresa Olucha führt Zehetner die Schülergruppe nach einem kurzen "¡hola!" in das Foyer des Bürgermeisterzimmers. Hier beginnt nun die offizielle Begrüßung. Zehetner erzählt ihren Gästen ein wenig von der Geschichte des Penzberger Rathauses, Liebl übersetzt auf Spanisch.
Die erste Attraktion ist das standesamtliche Trauungszimmer - geschichtsträchtiger, als man zunächst denken mag. Am 28. April 1945 wurden dort der damalige Bürgermeister Hans Rummer und acht seiner Stadträte im Zuge der "Penzberger Mordnacht" von Einheiten der nationalsozialistischen Untergrundbewegung "Werwolf Oberbayern" in Geiselhaft genommen und erschossen. Heute sind er und seine Kollegen Ehrenbürger der Stadt Penzberg.
Der zweite Teil der Besichtigung führt die Besucher in das Bürgermeisterzimmer. Dort zeigt Zehetner den Image-Film zum 100-jährigen Jubiläum der Stadt Penzberg und empfiehlt ihren spanischen Gästen, gerne auch im Winter wieder zu kommen.
In den kommenden Tagen ihres Aufenthalts stehen für die spanischen Gastschüler weitere Ausflüge auf dem Pogramm: die Skischanze in Garmisch-Partenkirchen, die Münchener Innenstadt und Schloss Neuschwanstein. "Una semana perfecta!", wie Liebl verspricht, zu deutsch: eine perfekte Woche. Am Tag des Rathausbesuchs heißt es aber erst einmal: "Mittagspause!"