Freizeit im Oberland:Kritik am Entree des "PiOrama"

PiOrama Vorplatz

Der Entwurf für den Vorplatz des Familienbads sieht mehrere grüne Inseln vor. Zu sehen in diesem Plan ist auch der neue Kreisverkehr.

(Foto: Liebald+Aufermann/oh)

Stadträte verschieben Beschluss zum Vorplatz am neuen Penzberger Schwimmbad

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Das neue Familienbad an der Seeshaupter Straße hat einen Namen. Die Wahl fiel auf "PiOrama", was einerseits auf "Penzberg in Oberbayern" verweist, wie andererseits auf das künftige Bergpanorama, das die Besucher beim Planschen und Schwitzen genießen können. So einmütig der Stadtrat in diesem Punkt in der jüngsten Sitzung war, so uneins war das Gremium bei der Vorplatz-Gestaltung des Prestigebaus. Zu große Asphaltflächen, zu wenig Sicherheit für Fußgänger sowie Radfahrer - und dann noch obendrein ein Müllhäuschen direkt vor dem teuren Schwimmbad: Das und weitere Details stießen auf Kritik.

Das Büro "Liebald + Aufermann" stellte seine Pläne vor. Bis auf die Zufahrt zum neuen Parkhaus direkt an der Einmündung Seeshaupter/Birkenstraße haben Fahrzeuge nichts auf dem Vorplatz zu suchen. Sie werden durch Poller, die sich automatisch im Boden versenken lassen, abgehalten, die Fläche zu befahren. Dennoch müssen Zulieferer, Müllabfuhr und Rettungskräfte zum Familienbad gelangen können, weshalb die Wege entsprechende Radien haben. Eingebettet ist der barrierefreie Vorplatz von im Bau befindlichen "PiOrama", dem geplanten Parkhaus, den Turnhallen der Stadt und des Landkreises Weilheim-Schongau sowie dem Blockheizkraftwerk der Stadtwerke. Bei der Planung berücksichtigt werden musste demnach auch die Erreichbarkeit der Bestandsgebäude.

Als Bodenbelag schlug Planerin Ingrid Liebald geschliffenen Asphalt vor. Mehrere halbrunde Poller in unterschiedlicher Größe sollen die Wege innerhalb des Vorplatzes voneinander trennen. Die Grünflächen werden mit moortypischen Pflanzen wie Gräsern, Birken und vereinzelten Nadelbäumen bepflanzt. Flache Latschenkiefern schlägt Liebald etwa als Unterbepflanzung vor. Die seien auch im Winter grün, was den Platz schöner mache, sagte sie.

Dass die Sache nicht einfacher wird, weil verschiedene Bauherrn in diesem Areal auftreten, wurde bei der nachfolgenden Diskussion deutlich. Während das Hallenbad und das Parkhaus vom Kommunalunternehmen Stadtwerke errichtet werden, ist die Stadt für den Vorplatz zuständig. Hardi Lenk (SPD) störte sich massiv an einem Mülltonnenhäuschen in der Nähe des Haupteingangs. Doch das ist nicht Teil der Planungshoheit von "Liebald + Aufermann". Es gehört zum Schwimmbad und daher in den Aufgabenbereich der Stadtwerke, wie Stadtbaumeister Justus Klement erklärte. Rein funktional stehe das Häuschen an der richtigen Stelle, nämlich vor dem Eingang des Ver- und Entsorgungsbereichs des Familienbads, "der im Übrigen nicht schön aussehen wird. Das wird eine einfache Metalltür sein". Lenk fand es nicht akzeptabel, bei einem Vorzeigeprojekt, das fast 26 Millionen koste, nicht das Optimum an Gestaltung herauszuholen. Die Abstimmung zwischen Stadtrat und Kommunalunternehmen müsse anders laufen, sonst könne seine Fraktion die Planung nicht freigeben.

Während den Grünen die Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern zu wenig berücksichtigt wurde, stieß sich Wolfgang Sacher (BfP) an den ausgesuchten Radständern. Es soll das Modell werden, das unter anderem auch vor dem Stadtmuseum zu finden ist. "Die Metallbügel sind total unpraktisch", sagte Sacher. Ihm wären Fahrradständer lieber, wie sie vor einigen Supermärkten in Penzberg zu finden sind.

Letztlich einigte sich der Stadtrat darauf, die Details des Vorplatzentwurfs nochmals im nächsten Bauausschuss am 12. Oktober zu diskutieren und bei den Stadtwerken nachzuhaken. Dann sind auch die Kosten für den Vorplatz ein Thema, die sich auf gut 2,4 Millionen Euro belaufen. Das ist eine Mehrung von mehr als 523 000 Euro.

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