Freiwilliges Engagement:Rama dama gern

Freiwilliges Engagement: In Penzberg blieb kein Plastikteil unentdeckt, als vor allem Schüler das Gelände durchforsteten.

In Penzberg blieb kein Plastikteil unentdeckt, als vor allem Schüler das Gelände durchforsteten.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

Besonders viele Teilnehmer bei diesjähriger Aufräumaktion

Von Konstantin Fahrner, Penzberg

In aller Früh versammeln sich die rund 200 Teilnehmer des 37. Penzberger Ramadamas am Alten Kraftwerk 14, dem Bauhof der Stadt. Etwa 40 Erwachsene und 160 Schüler. Nicht ganz ausgeschlafen, aber voller frischem Tatendrang sind sie an jenem Samstag. Zu Beginn wird die Teilnehmerschaft in sechs Gruppen aufgeteilt. Ihnen werden bestimmte Teile des Stadtgebietes zugewiesen, die von sämtlichem Müll gereinigt werden sollen. Dann wird ausgeschwärmt.

Zwei große Gruppen von Schülern des Gymnasiums machen sich, ausgerüstet mit Warnweste, Handschuhen, Müllsack und Greifer, über die Schule und Umgebung her. Keine leichtfertig weggeschmissene Plastikverpackung, kein unachtsam weggeschnipster Zigarettenstummel ist vor den Augen der fleißigen Sammler sicher. Die wiederum sind froh über ihre heutige Aufgabe. Obwohl sie, genau genommen, nicht freiwillig da sind. Alle Schüler, die an der Klimaschutz-Demonstration vor zwei Wochen in Penzberg teilgenommen hatten, wurden von Schulleiter Bernhard Kerscher verpflichtet - sozusagen als logische Konsequenz ihres Protests -, auch am diesjährigen Ramadama im Stadtgebiet teilzunehmen. Zwar sind erheblich weniger Schüler zur Aufräumaktion erschienen als zwei Wochen zuvor an der Demonstration teilgenommen hatten. Trotzdem freut sich Bauhofleiter Christian Eberl über die dennoch rege Teilnahme der Schüler. Er registriert einen Sinneswandel in wachsenden Teilen der Bevölkerung; und das nicht nur unter den jungen Leuten. Das spiegelt sich in der vergleichsweise hohen Teilnehmerzahl wider. Aber auch die Menge an gesammeltem Müll nimmt von Jahr zu Jahr ab, wie Eberl erklärt.

Im Laufe des Vormittags füllen sich die blauen Säcke der Helfer nach und nach, bis sie gegen 12 Uhr von den Pick-Ups des Bauhofs eingesammelt werden. Anschließend können alle Teilnehmer bei einer gemeinsamen Brotzeit ihre Arbeit bestaunen. Insgesamt circa zwei Tonnen Müll wurden heuer eingesammelt. Eine große Zahl, aber erfreulicherweise niedriger als im vergangenen Jahr. Vor einem großen Haufen Müllsäcke werden die originellsten Funde des Tages präsentiert: Skier, eine Toilette, ein Spülkasten, ein Handy und zwei Opferstöcke.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: