Freilichtmuseum Glentleiten:Holzwege und Waldgeschichten

Das Thema Holz und Wald zieht sich durch die Saison. Dabei kann man zum Beispiel einem Köhler bei der Arbeit zuschauen.

Elisa Linseisen

"Holzwege" und "Waldtöne": Das diesjährige Programm des Freilichtmuseums Glentleiten steht ganz im Zeichen des Holzes. "Holz-Geschichten" ist der Titel des Jahresprogramms von Bayerns größtem Museum im Freien. "Holz ist Baumaterial, aber auch Energielieferant", sagt Pressesprecherin Melanie Bauer. Der Vorteil, den das Freilichtmuseum habe, sei der direkte Bezug zum Rohstoff: "Wir können ganz einfach in dem Wald gehen."

Saison im Freilichtmuseum Glentleiten

Ein Wagner setzt in der historischen Wagnerwerkstatt des Freilichtmuseums des Glentleiten bei Murnau ein hölzernes Rad zusammen. Besucher in Bayerns größtem Freilichtmuseum können sich heuer auf den ´Holzweg" machen oder erfahren, was es mit dem sprichwörtlichen ´Holz vor der Hüttn" tatsächlich auf sich hat.

(Foto: dpa)

Doch die Einrichtung biete nicht nur abwechslungsreichen Baumbestand, sondern demonstriere gleichzeitig die Verarbeitung des Naturprodukts an den Bauernhäusern. "Wir können an den Häusern sehen, was aus dem Material gemacht wird", erklärt die Pressesprecherin. Viele Bauernhäuser bestehen fast vollständig aus Holz, aber auch Inneneinrichtung sowie Gegenstände des täglichen Gebrauchs führen den Besuchern die Vielseitigkeit des Werkstoffs vor Augen.

Mit dem Themenschwerpunkt beteilige sich das Museum am von den Vereinten Nationen ausgerufenen Internationalen Jahr der Wälder. Wie ein grüner Faden zieht sich das Motiv durchs Veranstaltungsjahr des Freilichtmuseums. Höhepunkt sei unter anderem die Köhlerwoche im August, sagt Bauer.

Museumsbesucher können dabei zuschauen, wie Holzkohle hergestellt wird. Beginn ist am 6.August mit der langen Köhlernacht. Die Besucher können dann bei Lagerfeuer und Stockbrot die Entzündung des Kohlenmeilers mitverfolgen.

Von 2.Juli an dokumentiert die Sonderausstellung "Wald-Geschichten - Forst und Jagd in Bayern 811 bis 2011" die Historie der bayerischen Wälder. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Münchner Hauptstaatsarchiv.

Thematisiert werden unter anderem die Bereiche der Rodungstätigkeit im Mittelalter sowie das Ökosystem Wald bis in die Moderne. Zudem wird dem omnipräsenten Begriff der "Nachhaltigkeit" auf die Spur gegangen, denn dieser stamme aus der Forstwirtschaft und werde dort seit dem 17. Jahrhundert verwendet, erklärt die Pressesprecherin.

Nicht nur der forstwirtschaftliche Aspekt des Waldes wird in der Ausstellung behandelt. "Der Wald ist ein Ort der Sehnsucht", sagt Bauer und betont damit die mythologische Perspektive. Auch die Kinder können sich auf ein breites Angebot rund um Wald, Holz und Baum freuen.

Als "Waldforscher" dürfen sie sich auf "Baumreisen" begeben und die Erkennungsmerkmale von Eiche, Fichte und Buche untersuchen.Mit dem Vortrag "Dem Zauber der Bäume auf der Spur", von Baumkundler Thomas Janscheck, kommt auch am kommenden Samstag, 19.März, zum Saisonbeginn, das Thema Holz nicht zu kurz.

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