Süddeutsche Zeitung

Flussfestival:Zwei Lieblinge

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Matthias Matuschik präsentiert an der Loisach den stimmkräftigen Darcy und die Rapperin Fiva

Von Christa Gebhardt, Wolfratshausen

Matthias Matuschik, Moderator der Sendung des "anderen Abends in Bayern 3", ist der Held Tausender treuer Fans, die keinen Tag vergehen lassen, ohne ihn aufzudrehen. Nina und Lena, Anfang zwanzig, sind aus Fürstenfeldbruck zum Flussfestival nach Wolfratshausen gekommen, um ihn live zu erleben, vor allem aber seine beiden aktuellen "Lieblinge". Solche stellt er seit 2009 in seiner Sendung vor: Junge Talente, neue Musikentdeckungen, kein Mainstream, quer durch Rock, Pop, Funk, Soul und Hip-Hop. Zwei Lieblinge hat er beim Flussfestival dabei: die von ihren Fans heiß geliebte Rapperin Fiva und Darcy, den eher unbekannten jungen Singer und Songwriter, der - halb Franzose, halb Engländer - mit fließendem Deutsch in seinen Liedern immer wieder seine Heimatlosigkeit thematisiert.

"Den Server im Studio hats zamghaut", berichtet Matuschik, als Darcy, bürgerlich Xavier Benedict D'Arcy, zum ersten Mal seine Liveshow vorgestellt habe, ganz ohne Technik, und die Kollegen hätten verwundert gefragt, "wo das Grischperl den Atem herholt?" Das fragt sich auch das Festivalpublikum angesichts des zierlichen jungen Mannes mit der überraschend kräftigen Stimme. Die ersten scheuen Tänzer bekommen nach dem zweiten Song von Fiva Zulauf. Die Rapperin heizt dem Publikum dermaßen ein, dass die abendliche Schwüle auch schon egal ist.

Nina Sonnenberg alias Fiva, Radio-und Fernsehmoderatorin, rappt temperamentvoll und technisch versiert ihren Song "Das Beste ist noch nicht vorbei" über die Kämpfe des Alltags. Der Vater zweier Teenager aus München ist mit seinen beiden Jungs da, weil die Fivas Texte so toll finden. Allerdings schade, dass man ihre tiefgründige Lyrik auf der Flussbühne wegen der übersteuerten Technik kaum versteht. Da hilft dann nur eins: im Rhythmus mitrappen und tanzen.

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Quelle:
SZ vom 06.07.2015
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